Kürzlich war hier im Teestübchen zu lesen, wie zwei katholische Religionslehrer von „GV“, „GV“ tuschelten, aber nicht die Abkürzung von Geschlechtsverkehr meinten, sondern die Abkürzung von Generalvikariat, einer kirchlichen Behörde. Derweil geht viral, wie der Passauer Bischof Stefan Oster in der Tradition des „risus paschalis“ (Osterlachens) in der Ostermesse einen Briefwechsel zwischen einer frommen Gläubigen und dem Gemeinderat einer bayerischen Landgemeinde verliest, bei dem es um die Verwechslung von WC für „Waldcapellchen“ und „Wasserclosett“ geht. Tatsächlich verzeichnet das Deutsche Wörterbuch im 19. Jh. noch die Schreibung „Capelle“, im Duden von 1912 ist „Kapelle“ aber schon eingedeutscht.
(Dank an Susanne B. für den Nachweis)
Oh, in der Kirche werden Witzchen erzählt. Das gab es in meiner weit zurückliegenden Zeit nicht 🙃
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Ich kannte das Osterlachen auch nicht. Wikipedia weiß, dass es eine bayrische Tradition ist, die im 18. Jh. eingeschlafen war, jetzt aber durch den Passauer Bischof mit dem passenden Namen Oster wiederbelebt wird.
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Finde ich sympathisch …
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Ja, aber ich traue dem Frieden nicht. Als Kind und Jugendlicher habe ich noch die finstere Seite des Katholizismus erlebt.
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Ja natürlich, die finstere Seite wird von gelegentlichen sympathischen Splittern nicht ausgeglichen und ausgelöscht
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Die Geschichte von der WaldCapelle ist schon ganz ordentlich betagt, sie wurde mir vor schätzungsweise vierzig Jahren bereits von meinem Vater erzählt. Der hatte ein Händchen für solche Storys und konnte sie so herrlich vortragen, dass wir Tränen lachten. 😀
Kirche und Lachen – das geht normalerweise so gar nicht zusammen. Hat vielleicht mit dem „revolutionären“ Synodalen Weg zu tun, den das deutsche Bodenpersonal Christis seit einer Weile einschlagen, und der so gar nicht wohlgelitten von der Rentnerband im Vatikan ist.
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Danke für den Hinweis auf das Alter des Witzes . Es wundert mich nicht. Der Bischof liest ja aus einer Textsammlung: Das kleine Buch vom Osterlachen https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1070496393
„Kirche und Lachen – das geht normalerweise so gar nicht zusammen“ – vielmehr denkt man an den finsteren Bibliothekar Jorge von Burgos in Der Name der Rose, der das Lachen verteufelt.
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Über das Alter von Witzen hat schon Ambrose Bierce in seinem The Cynic’s Word Book ( Des Teufels Wörterbuch) geschrieben:
„Eozän, das: Erste der drei großen Perioden, in die Geologen das Alter der Welt unterteilt haben. Aus dem Eozän stammen die meisten bekannten Witze.“
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Als ich vor über 50 Jahren in London mal auf einer Party war, hat ein Engländer diese – damals noch längere – Geschichte vorgelesen und damit zur allgemeinen Erheiterung beigetragen. Er musste allerdings an die Waldcapelle – ein Wort, das auch bei den Briten jeder verstand – kein deutsches „chen“ zur Neutrisierung anhängen. Das wurde wohl erst in Deutschland an die ursprünglich englische Geschichte, mit der man sich auch über die Deutschen lustig machte, künstlich hinzugefügt. Im Englischen ist ja beides geschlechtsneutral. THE Kapelle und THE WC.
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Danke für den Hinweis. Gibt es neben der von dir gewählten Schreibweise auch wie im Französischen „Chapelle“?
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DIE Kapelle und DAS WC funktioniert im Französischen nicht, weil WC englisch ist und DIE Toiletten Plural. Die ganze Geschichte funktioniert nur als ENGLISCHE Verhohnepipelung dessen, was wir heute unter dem Begriff des Genderns veranstalten.
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Der GV, da den ich jetzt denke, ist wohl harmloser als ein jedes Generalvikariat… 😉
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Dafür kommst du in die hölle, herr Ösi 😉
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