Auf meiner persönlichen Liste der hässlichen Wörter steht obenan „die Schreibe.“ Niemand soll sich erfrechen, meinen Schreibstil je „Schreibe“ zu nennen. Ich dächte sofort Schlechtes von ihm. Schlimmer trifft es nur noch jene, die das Blähwort „nichtsdestotrotz“ benutzen, wo ein schlichtes „trotzdem“ reicht. Solchen Leuten misstraue ich und ich würde jeden weiteren Kontakt vermeiden. Vermutlich denkt etwas in mir an böse Buben, die einem Frosch einen Strohhalm in den Hintern stecken, um ihn aufzublasen. „Nichtsdestotrotz“ ist eitles Gerede, und ich fürchte: Gleich platzt der arme Frosch.
Ähnlich geht es mir bei der im Fernsehen um sich greifenden Floskel: „Einen wunderschönen guten Abend!“ Wie? Was? Reicht denn ein guter Abend nicht mehr? Ein schöner Abend wäre doch auch schon ganz fein. Soll ich etwa tagein-tagaus so einen wunderschönen guten Abend haben, weil gutgelaunte Deppen das im Fernsehen befehlen? Ich wundere mich höchstens, dass sie mir andauernd mit ihrem Discounter-Wunderschön auf den Wecker fallen. Weiterlesen