Wir waren eingeladen worden, den Quatenphysiker Herrn Dr. Satoris an seinem neuen Arbeitsplatz zu besuchen. In einer Halle lagen Berge von Kartons. Dazwischen hantierten viele seiner Kolleginnen und Kollegen. Es war nicht zu erkennen, was die Leute taten. Dr. Satoris öffnete einen Karton. Darin lagen lange schmale Päckchen mit grafisch interessanten Aufschriften. Dr. Satoris nahm ein Päckchen heraus, betrachtete es kurz und legte es achtlos wieder zurück. Ich sagte: „Halt!“ und holte es wieder hervor, um es in Ruhe anzusehen. Doch bei erneuter Betrachtung waren die Aufschriften verschwunden. Enttäuscht legte ich das Päckchen an seinen alten Platz. Auch die anderen Päckchen hatten Aufschriften.
Eines faszinierte mich besonders. Es war mit drei breiten schwarzen Bändern umwickelt. Doch es entzog sich mir ebenso. Nach mehreren Versuchen gab ich auf. Alle Gestaltungen veränderten sich oder verschwanden ganz, sobald ich sie herausnahm und in Augenschein nehmen wollte. Dr. Satoris antwortete ausweichend auf meine Fragen. Worin seine Tätigkeit bestand, was er und seine Kollegen arbeiteten, konnte oder wollte er mir nicht sagen. Bevor er sich ganz entzog, stellte ich ihn zur Rede, drückte ihn mit dem Rücken an eine Säule, stützte meine Hände links und rechts dagegen und hinderte ihn am Fortkommen: „Sie müssen doch wissen, welche Aufgabe das Unternehmen hat. Schon die Bezeichnung legt es nahe. In Unternehmen wird etwas unternommen, werden neue Mitarbeiter über die Unternehmensziele informiert, in ihre Tätigkeit eingewiesen und instruiert, welche Rolle sie fürderhin zu spielen hätten.“
„Ich nicht. Mir ist völlig frei gestellt, was ich tue.“
„Und was war eben mit dem Päckchen?“
Ich nehme ein Päckchen hervor oder ich nehme es nicht hervor. Das spielt keine Rolle.“
„Aber Sie und Ihre Kollegen öffnen die Kartons. Das scheint also ein Arbeitsauftrag zu sein.“
„Nicht direkt. Die Kartons werden geöffnet oder nicht geöffnet. Auch das spielt keine Rolle.“
„Wie kommt es dann, dass viele Kartons geöffnet sind?“
„Zufall. Je nachdem, wann man in die Halle kommt, sind viele oder wenig Kartons geöffnet.“
Es war zum Verzweifeln. Ich richtete mich auf und gab Dr. Satoris frei.
„Sie können fortgehen oder an der Säule stehen bleiben. Für mich spielt das keine Rolle, denn ich verlasse jetzt dieses Tollhaus.“
Oh ja, die Wissenschaftler, insbesondere die Kwantenfüsiger *g*
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Haben sich also in meinem Traum typisch verhalten 😉
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Yep, just wonderful 🤗
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War doch ein Traum,oder!? Jedenfalls drückt man nicht einfach so jemanden gegen die Wand…wegen einiger Unerfindlichkeiten.-
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Tatsächlich. Zumindest zum Teil. Beim Aufschreiben veränderte er sich.
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Ein Tollhaus..wirklich 🙂
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Ich habe einen Traum versprachlicht, aber Tollhaus ist eine Interpretation, die erst in der Niederschrift entstanden ist.
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Eine schreckliche, absolut sinnlos tätige und zudem beliebig ziellose Welt. So könnte auch die Hölle aussehen. Die reine Existenz an sich, das ist ja nichts für mich.
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So bedrohlich habe ich meinen Traum gar nicht empfunden. Mich hat nur das indifferente genervt. Mein Traum von der Unbestimmtheit der Päckchen und die sich durch Beobachtung verändernden Aufdrucke erinnerte mich an das Gedankenexperimnent mit Schrödingers Katze. Dass du die Quantenmechanik mit der Hölle verbindest, ist eine hübsche Idee.
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