Das flämisch/niederländische Wort „Valpartej“ – wörtlich Fallpartie klingt in meinen Ohren verharmlosend, weil es ans deutsche „Kahnpartie“ erinnert, mithin an ein gesellschaftliches Ereignis. Unser „Massensturz“ ist eindeutiger. Die Frau, die am Sonntag bei der Tour de France mit einem Pappschild einen Massensturz auslöste, ist flüchtig. Die Gendarmerie des Departements Finisterre in der Bretagne konnte sie nicht finden und geht davon aus, dass sie das Land verlassen hat. Vermutlich ist sie wieder zu Hause in Schilda, wie die FAZ weiß. Oder ist die Überschrift einfach nur dummes Zeug?
Mich wundert, dass bei der Tour nicht noch mehr passiert. Ich kann da gar nicht hinschauen, wie manche Zuschauer dermaßen bescheuert am Rand herumhampeln, als wolle jeder Radfahrerschweiß erschnüffeln.
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Manche wollen mit Gewalt ins Fernsehen, für „15 minutes of fame“ (Andy Warhol)
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Lieber Jules,
Bei der Tour gibt es Fans, leicht daran zu erkennen, dass sie aus Rücksicht auf die Fahrer Abstand halten und alles dafür tun, dass die Fahrer durch Anfeuern motiviert und gekräftigt werden. Ein Fan buht und schreit auch keine Fahrer aus, weil sie langsamer sind. Echte Fans sind Sportsgeister, sie bleiben fair. Darum mag ich Fußball oft gar nicht.
Die Pöbelschwestern- und -brüder hingegen, Dir alles dafür tun, damit sie Aufmerksamkeit erregen und sie auf sich selbst ziehen, sei es durch Pappschilder oder, dass sie sich am Straßenrand wie ein Hampelmann aufführen, sind keine Fans. Es sind eitle Gecken, denen kein Mittel zu schade ist, damit sie gesehen werden in ihrer kleinen erbärmlichen Eitelkeit.
In der Haut dieser Frau würde wohl gerade niemand stecken wollen, da kann sie flüchten wohin sie will. Vor ihrem Gewissen jedenfalls…kann sie nicht weglaufen, es wird immer schon vor ihr da sein….
Liebe Grüße
Amélie
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„In der Haut dieser Frau würde wohl gerade niemand stecken wollen, da kann sie flüchten wohin sie will. Vor ihrem Gewissen jedenfalls…kann sie nicht weglaufen, es wird immer schon vor ihr da sein….“ Starke Worte, liebe Amélie. Die „eitlen Gecken“ tun mir in ihrer Erbärmlichkeit fast Leid, weil ich mich frage, warum sie so erbärmlich sind.
Beste Grüße
Jules
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Freilich könnte einem diese dumme Amsel auch leid tun – aber was die mit ihrer affigen Vor-der-Kamera-Herumgehampel-Nummer erreichen wollte, ist ihr ja immerhin gelungen: mediale Aufmerksamkeit zu erregen, sogar mehr als 15 Minuten. Ein mehr als gelungene Aktion mithin. ▶️
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„Dumme Amsel“ – ein trefflicher Schimpf. Was wohl die aufgescheuchten Opi, Omi von ihrer Aktion halten? Oder sind sie daran gewöhnt, dass bei jedem Gruß ihrer Enkelin eine Hundertschaft Unbeteiligter schmerzhaft zu Boden geht? Ansonsten könnten sie die dumme Amsel ermuntern, sich ihrer Verantwortung zu stellen.
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