Aus dem Off – Bitte wappnen Sie sich

Heute gegen sechs Uhr erwachte ich, mochte nicht aufstehen und geriet in einen dösigen Schlaf, einen von diesen, die gefährlich sind für die geistige Gesundheit. Da träumte ich den Unterschied zwischen einem Polizeieinsatz und einem Polizei-Einsatzkommando. Letzteres muss aus gegebenem Anlass angefordert werden. Ein Polizeieinsatz aber kann auch eine Gruppe von Polizisten sein, die eine Tonne hochvoll mit leeren Bierflaschen zur Pfandrückgabe bringt. Denn eine solche Tonne ist schwer zu fassen und zu tragen, so dass schon mal fünf (!) Polizisten Hand anlegen müssen.

Natürlich darf eine solche Polizeieinsatzgruppe mit Blaulicht zum Supermarkt fahren. Dort springen alle raus, die Leute denken: „Huch! Jetzt wird die Einhaltung der Maskenpflicht kontrolliert!“ Wer keine Maske hat, zerrt wie dereinst Mr. Bean die Unterhose durch ein Loch in der Hosenttasche und zieht sich [Achtung! Bitte wappnen Sie sich! Jetzt folgt das hässlichste Wort der Welt] zieht sich den Schlüpper übern Kopf – aus virologischer Sicht hochproblematisch, aus linguistischer Sicht schwerst bedenklich. Die Polizei drückt ein Auge zu und lässt den Beschiss gelten, wenns kein Schlüpper mit Eingriff ist.

Derweil stürmt das Polizei-Einsatzkommando eine Veranstaltung namens Freiwillige-Corona-Ermüdungs-Abschlussvorstellung und knüppelt auf alle Besucherinnen und Besucher ein. Die meisten sind nämlich illegal. Geladen sind nur Haubitzen und Baulöwen.
Sie lesen, meine lieben Damen und Herren, wie es derzeit bestellt ist um mich. Drum muss ich die Blogpause leiderleider verlängern, etwa 20 Zentimeter für jedes Ohr.
Übrigens: Gummibänder sind das neue Klopapier.

10 Kommentare zu “Aus dem Off – Bitte wappnen Sie sich

  1. gummibänder? kein problem.
    wer dermaleinst sogar abendkleider nähte, wird – so dachte ich kess – doch so eine pferzmaske zusammenschustern können. ja, denkste. also, letztendlich hat es schon geklappt, aber immerhin einen ganzen tatort lang gedauert. früher nähte ich in dieser zeit eine hose.
    tseseseses. früher war alles irgendwie … eh schon wissen.
    tatsächlich arbeite ich gedanklich bereits an einem neuen exemplar, das (jetzt weiß ich auch, dass das eine blöde idee war) aus einem weniger festen stoff als das gestrige sein wird. wie halten das nur die verkäuferinnen aus? (die eine allerdings verriet mir, dass sie das, weil sie ja sowieso diese plexiglasdingens hängen haben, für einen einzigen schwachsinn hält und auch eigentlich nicht müsste, ABER der chef …) der jedoch, sah ich sie unter der maske grinsen, ist morgen selber im laden. mal sehen, was er dann davon hält.
    ich überlege, ob die neue maske aus so einem hauch von nichts (natürlich in schwarz, wie sexy unterwäsche sein soll) oder lieber dieses grünglänzende asiatische motiv, das allerdings vielleicht am ende auch einen ticken zu dick ist.
    so oder so: schicke masken sind der trend in der neuen modesaison, verkündete die expertin angesichts der verhängten schaufenster in der münchner modemeile. braucht nicht soviel stoff, reist nicht um die halbe welt. sch.., äh, pfeif auf die bangladeschis. blöd nur für die frauen dort, die endlich mal ihr eigenes geld verdienten.

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    • Aus besseren Zeiten besitze ich noch Masken mit Ventil. Doch einen selbstgescheiderten Nase-Mundschutz habe ich auch. Damit war ich nun einkaufen und wäre fast in jedem Geschäft umgefallen. Nix gut für mich. Vor allem sind ja Sinn und Wirksamkeit umstritten.Ich kann mir auch keine hässlichere soziale Distanzierung denken als die Mimik des Gegenübers nur zu ahnen.

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  2. Lieber Jules,
    mir geht es ähnlich: ich habe hier noch so viele Buchstaben und Sätze ungebraucht herumliegen, und täglich sammeln sich neue an. Eigentlich könnte ich daraus Blogbeiträge produzieren, aber mir fehlt der „Dreif“ dazu, weil es so wunderbar bequem ist, bei diesem herrlichen Sonnenschein nichts zu tun, was wiederum dazu führt, dass mich die Buxen zu kneifen beginnen. Dabei hab ich denen gar nix getan.
    Wir kommen sicher gut durch dieses Zeit, lieber Jules.
    Morgen soll es regnen.
    Schreibwetter.
    😉

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    • Buxen kneifen mich glücklicherweise nicht, lieber Lo. Ich bin in letzter Zeit aktiver denn je. Die Blogpause lässt mir Bewegungsfreiheit. Ja, den versprochenen Regen hatten wir gestern auch. Aber es war wenig.
      Beste Grüße!

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