Vor einer Weile ist mir aufgefallen, dass ich mich nicht auf das Schreiben konzentrieren kann, wenn meine Internetverbindung offen ist. Mir ist dann als würden vieltausend Stimmen eindringen in meine Gedanken. Wahnsinnige Eintänzer versuchen meine Aufmerksamkeit zu wecken, Jongleure und Einradfahrer performen, ja, sogar Seiltänzer über dem Grand Canyon machen mich schwindlig, und ganz hinten schickt sich einer an, einen martialischen Säbel zu schlucken. Natürlich sind die putzigen Katzen nicht zu vergessen. Als ich letztens im Blog einer intelligenten Frau Katzencontent entdeckte, fiel mir wieder die Manipulation menschlichen Verhaltens durch den Katzenparasiten Toxoplasma gondii ein. Ein Freund von mir vermutet, dass der Parasit Menschen nicht nur risikobereiter macht, sondern auch für den millionenfachen Katzencontent im Internet verantwortlich wäre.
Zurück zur Internetverbindung. All das Bedrohliche, Verrückte, Irrsinnige, Putzige, Schreckliche da draußen muss ich mir fernhalten, sonst habe ich buchstäblich Matsch in der Birne, äh, ich meine metaphorisch. Etwa 60 Prozent der Weltbevölkerung trägt den Parasiten Toxoplasma gondii in sich. Der ist möglicherweise für allerlei Destruktives verantwortlich, beispielsweise auch dafür, dass Menschen wie blöd Politiker wählen, von denen man wissen kann, dass sie die Demokratie abschaffen wollen, um die Macht dauerhaft an sich zu reißen. Ähnliches hat Kollegin Tikerschek auch vermutet.
Dass der Parasit Toxoplasma gondii menschliches Verhalten steuert, haben, glaube ich, US-Wissenschaftler herausgefunden. Solche haben auch herausgefunden, dass allein die Anwesenheit eines Smartphones die kognitive Leistungsfähigkeit von Menschen herabsenkt. Der Eindruck, dass das Smartphone blöde und blöder macht, drängt sich auf, wenn man Mitmenschen in der Öffentlichkeit beobachtet.
Das Smartphone beachte ich kaum. Meist ist es tagelang ausgeschaltet. Aber natürlich ist die oben beschriebene Wirkung des Internets vergleichbar. Ich schalte die Verbindung jetzt ein, um den Text hier zu veröffentlichen und schwupp bin ich um ein paar Takte blöder. Zum Glück steht der Text schon fest. Zumindest fast, wenn ich nicht mehr wie so oft drin herumfummele, was aufmerksamen Leserinnen und Lesern gewiss schon aufgefallen ist.
Vielleicht ist dieser Parasit eine Erklärung für die Erfindung des Helikopter – Geldes. Ich werde das einem meiner Schüler als Facharbeit zur Untersuchung aufgeben 😉
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Ich musste Helikopter-Geld zuerst googeln, weiß also hier weniger als deine Schüler. Ob ich den Zusammenhang verstehe, frag bitte nicht ab 😉
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Ok😇
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…hast Du Dieter Broers und Manfred Spitzer gelesen?
…wir werden zugemüllt, außen wie innen, oben wie unten…
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No, kenne ich nicht. Aber danke für den Hinweis, es gibt einige YouTube-Vorträge. Deine Zusatz glaube ich unbesehen.
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Dieter Broers schreibt über den Parasiten Toxoplasma gondii in seinem Buch „Der verratene Himmel“, Manfred Spitzer beschäftigt sich mit der Auswirkung von Smartphones auf menschliche Gehirne, und macht die negativen Folgen für Kinder und Jugendliche öffentlich…
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Danke für die Erläuterung.
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Hab mir jetzt ein Interview mit Dieter Boers angehört. Der glaubt wirklich, ein Alienimplantat zu haben. Was ich als literarische Spielerei betreibe, das meint der Ernst, hihi.
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…naja, jedem sein Plaisir…ich habe viel von ihm gelernt und was ich nicht glauben will, übergehe ich einfach…würde ich nur den 100%en zuhören, wäre die Auswahl nicht groß…
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Manchmal hat man wirklich das Gefühl es ist alles für die Katz.
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Im Sprichwort steckt mehr Weisheit als man gemeinhin glaubt 😉 Du hast das Passende gefunden.
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