Eine Freundin schenkte mir einen leichten Stoffbeutel. Ich gehe zur Bäckerei, grüße freundlich und lege ihn auf die Theke. Die Bäckereifachverkäuferin packt mir ein Brötchen und ein Rosenbrötchen hinein. Falls jemand fragt, was sind denn Rosenbrötchen? In zivilisierten Gegenden heißen die Milchbrötchen. Rosenbrötchen sind quasi Rosinenbrötchen ohne Rosinen. Am Wochenende gibt es keine Rosenbrötchen, sondern nur Rosinenbrötchen, weil es offenbar leichter ist, Rosinen in den Teig zu geben als wegzulassen. Der Bäcker braucht schließlich auch mal Feierabend. Aber das ist ein anderes Problem. Heute Morgen wollte ich den wortlosen Zustand nicht und sagte: „Ich hätte gerne dasselbe wie gestern.“ Das war sprachlich natürlich nicht korrekt, denn die Brötchen von gestern hatte ich ja schon gegessen. Wenn das gleiche nicht dasselbe sein kann, weil dasselbe nicht mehr da ist, behilft sich der Volksmund mit der Wendung: „Dasselbe in Grün.“ Im Falle der Brötchen geht das natürlich nicht, denn grün können sie höchstens werden, wenn sie verschimmelt sind. Also besser nicht danach fragen. Meine ich nicht konkrete Brötchen, sondern nur die Idee der Brötchen, also die Universalien, könnte ich trotzdem „dasselbe wie gestern“ verlangen. Denk mal darüber nach!
brötchen verschimmeln höchst selten. sie vertrocknen. und man kann aus ihnen prima semmelknödel machen. was ich neulich zum ersten mal in meinem leben tat. also eigentlich zum zweiten mal. beim wirklich ersten mal sind sie im wasser verkocht und ergaben die sprichwörtliche kloßbrühe. inzwischen bin ich schlauer.
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Semmelkloß in der Kuchenform ist der absolute Geling-Tipp! Wird schön saftig, fleddert nicht aus und man muss nicht daneben stehen ☺️
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Dann müsste ich ergänzen, wenn Brötchen nass gelagert sind. Aus trockenen lässt sich auch Paniermehl machen. Ich brauche freilich nie Paniermehl. Ich paniere nicht. Zwei niederländische Radiomoderatoren unterhielten sich über Rammsteins Song „Engel.“ Fragt der eine: „Wie sieht der wohl aus ein deutscher Engel?“ Der andere: „Paniert!“
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paniermehl ist nicht nur zum panieren nützlich. auch auf nudeln erfüllt es einen guten zweck.
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Probiere ich mal.
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@ Anna
Wie soll das gehen?
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Wo könnte ich mein Rezept besser platzieren als in einem Teestübchen? 🙂
Ca. 300 g trockene Brötchen/Brot, in Würfel zu maximal 1 cm Kantenlänge geschnitten
1 Zwiebel, Petersilie (für die süße Variante stattdessen gehackte Nüsse/Mandeln und ca. 100g Zucker)
3-4 große Eier (mit Hähnchenaufzucht 🐣)
250-750 ml Milch (je nachdem wie trocken die Brötchen sind)
Öl, Salz
250 ml Milch und die Eier vermischen und salzen, dann Brötchenwürfel dazugeben. Zwiebel glasig dünsten, Petersilie hacken. Beides zu dem Teig geben. Er darf nicht zu trocken sein, ggf nochmal Milch dazugeben und/oder noch ein Ei. ca. 20 Min ziehen lassen.
Eine Kastenform mit Backpapier auskleiden (oder eine Silikonform nehmen), Teig einfüllen und mit Alufolie abdecken. 180 Grad Umluft, ca. 30 Min. backen. 10 Min. vor Ende die Folie abnehmen. Aus der Form nehmen und vor dem Anschneiden kurz abkühlen lassen.
Sehr lecker mit Pilzrahmsoße. Die süße Variante mit Vanillesoße oder Apfelmus.
Ich mag besonders, dass es unten saftig und fluffig wird, oben aber knusprig.
In Scheiben geschnitten kann man es super einfrieren und dann portionsweise zubereiten, z. B. nochmal in der Pfanne anbraten und dann mit Käse überbacken.
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Dankeschön für das Rezept! Klingt gut. Leider habe ich nur eine runde Backform, angeschafft von der einzigen Frau, die mich je bebackt hat. Wenn ich das richtig verstehe, muss ich bei deiner Zubereitung die Vorstellung von einem runden Semmelkloß aufgeben. Alufolie ist für mich beinah traumatisch. Als ich mal kein Backpapier hatte und stattdessen Alufolie genommen habe, hat mich eine Kochbloggerin „Hilfloser Küchenmensch!“ geschimpft.
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Rund geht sicher auch! Dann hast du Tortenstücke oder Würfel, je nachdem wie du aufschneidest.
Du kannst sttt der Alufolie (die auchaus ökologischen Gründen suboptimal ist) mit was anderem Abdecken. Hauptsache es wird oben nicht zu trocken bzw zu dunkel.
Lass dich von so einer Aussage doch nicht so verschüchtern! Aus der Perspektive eines Profikochs sind wahrscheinlich 98% der Menschen hilflos. Und trotzdem macht es Spaß und es kommt was leckeres dabei raus (vllt nicht in 98% der Fälle😉)
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in der kuchenform ist das doch mehr eine „böhmische knedel“-sache. DAS kann ja nun wirklich jeder.
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Ich nicht. Und bin doch auch jeder.
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wenn mann es nicht probiert …
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Jules hat schon mal eine ganze Kochgruppe zu Grunde gerichtet, jedenfalls hab ich mir das so gemerkt 😉
Wenn die Diskussion hier so weiter geht, werden wir und für ein Perfektes Knödeldinner treffen müssen!…
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Das erste ist leider wahr, das zweite wäre hübsch. Nur geht es im Text um ein sprachphilosophisches Problem…
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pfeif auf sprachphilosophie und lass uns knödel machen. 🙂 🙂 🙂
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Oder wir wandern aus.
Nach Panada.
🥖
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Ach wie schön ist Panada!
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🐯🐻
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Ich weiß, aber das ist doch gelöst. 😁 Also die Neugier des Geistes gestillt und man kann sich dem leiblichen Wohle widmen. Guten Morgen!
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Guten Morgen, die Damen! Ich fürchte, mit Brötchen lässt sich schlecht philosophieren:

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Das heißt Semmelnknödeln.
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Mit „so wie gestern bitte“ kannst du dich morgen elegant durchmogeln, vorausgesetzt es ist die selbe (!) Bäckereifachverkäuferin.
Ich hab auch so einen Beutel 😉
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Am Samstag und Sonntag gibt es ja nur Rosinenbrötchen. Danke für den Mogeltrick. Die selbe Bäckereifachverkäuferin hat mich heute morgen auch ohne Trick verstanden. Sie ist entweder keine Beckmesserin oder sowieso Philosophin, wobei das eine und das andere sich bedingen, glaube ich. Denselben 😉 Beutel hast du? Dann ist er von dir.
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Ne, ich hab einen anderen. Aber ich weiß dass auf deinem ein Känguru abgebildet ist ☺️
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Stimmt. Und darunter steht:
„Sei ein Beuteltier …
… spar dir die Tüte!“
Gestürzt: „# ZeroWasteNUE“
In Klein: „unterstützt durch Sparkasse Nürnberg“
Upps, ich wusste gar nicht, dass mein Stoffbeutel so weit gereist kam 😉
Letztens dachte ich noch: „Mehr graue Literatur lesen kann nicht schaden.“
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Ich glaube, „dasselbe“ wie gestern ist schon richtig. Du darfst nur nicht „dieselben wie gestern“ verlangen. Das könnte kritisch werden.
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Sehr scharfsinnig, vielen Dank!
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Aus dieser epischen Unterhaltung habe ich mir als Rosinen das Rezept herausgepickt und danke dafür. Das Sprachproblem ist mir ohne Brötchen zu schwierig, drum hole ich mir welche. Rosenbrötchen haben bei uns mit der Rosine nichts zu schaffen, sondern sind weiße Brötchen, die in der Mitte keinen Schlitz haben, sondern wie eine stilisierte Rose aussehen sollen.
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so kenne ich das auch. also die rosenbrötchen.
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Als ‚Rosenbrötchen‘ kenne ich die runden Brötchen ohne „Popo“. Sind hier allerdings keine Milchbrötchen, sondern ganz normale. 🙂
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Bei einem anderen Bäcke in Hannover ist es auch so.
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