Dieser Text ist unter der Sonne eingetrocknet, versumpft quasi ohne Pointe. Anfangs noch nass: Das System der Teiche und Kanäle im hannoverschen Georgengarten ist aus einem Altarm der Leine entstanden, nicht durch Austrocknung, sondern vermutlich bei der Anlage des Parks im 19. Jahrhundert. Ein Altarm, aus dem ein Teich gemacht wurde, ist von allen Gewässern die traurigste Erscheinung. Was einst stolz geflossen und manchmal frech über die Ufer getreten ist, kann jetzt nicht mehr weiter, ist abgeschnitten von Erneuerung, steht nur noch da, trübt sich ein und verschlammt.
Wäre ich Wasser, wollte ich niemals Teich sein und kackende Enten auf dem Rücken tragen. Am liebsten wäre ich ein Gebirgsbach, der am Fuße eines Gletschers entspringt. Ich wäre kalt und glasklar und würde derzeit besonders wild zu Tale schäumen, weil nach Auskunft von Glaziologen die Gletscher grad dramatisch rasch abtauen, was aber nichts mit der Mittagshitze zu tun hat, die sich am Teich im Georgengarten staut.
(Georgengarten und Leine in Hannover – Quelle: Google Maps) Was ich an München sehr geschätzt habe, ist sein Eisbach, der satt und klar durch den Englischen Garten strömt. Obwohl der Georgengarten auch ein englischer Landschaftspark ist, hat er nur diese trüben Tümpel. Man denkt, die müssten mal gewaschen werden.
Die beiden Mädchen vor mir störts nicht. Sie sitzen im Schatten auf einer Decke und teilen sich ihr Picknick, derweil sie unentwegt plaudern. Ich kann dieses friedliche Bild nicht unbeschwert betrachten, denn ich sitze, um ebenfalls Schatten zu haben, auf einer Bank genau hinter den beiden, und immer wenn ich aufschaue, schaue ich den beiden auf den Rücken. Zum Glück sind sie so innerlich, da merken sie es nicht. Die Sonne kommt herum und lässt mir den Schatten schwinden. Puh, mir wird zu heiß! Deshalb muss ich mein Schreiben nach der Natur beenden und rasch nach Hause radeln. Uff, die Kette knarzt. Ich komm k a u m v o r a. Wenn jetzt noch eine Ente auffliegen würde und auf meinem Buckel landen wollt, ch knnt gr nchts mchn …
🙂 ein entenkritischer Artikel 🙂
Gefällt mirGefällt 2 Personen
Muss auch mal sein. Demnächst gegen Gänse. 😉
Gefällt mirGefällt 1 Person
🙂
Gefällt mirGefällt 1 Person
Apropos nass, Schweden regnet uns gerade ein… Statt der Enten tummeln sich die Graugänse, die ich auch nicht gern auf meiner Jacke hätte. Aber wenigstens erinnern sie mich an Nils Holgerson. So eine Ente erinnert mich an Fargo und das ist voll der falsche Film 🙂
Gefällt mirGefällt 1 Person
Willst du trockene Sommer erleben, komm nach Hannover 😉 Graugänse sind ja in der Verhaltensforschung gefragt. Das erinnert mich an einen Text, den ich zurückgestellt und vergessen hatte. Fargo und Ente bringe ich gerade nicht zusammen?
Gefällt mirGefällt mir
Ihr Mann war so stolz auf seine gemalte Ente, die als Motiv für die zwei Penny Briefmarke ausgewählt wurde.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Danke. Daran erinnere ich mich gar nicht.
Gefällt mirGefällt mir
Lieber einen schönen Teich als einen trüben Tümpel.
Ich meine allerdings Waffelteich.
Liebe Grüße!
Lo
Gefällt mirGefällt 1 Person
Du bist halt ein Genussmensch, lieber Lo.
Sei herzlich gegrüßt!
Gefällt mirGefällt mir
…und dabei darf auch durchaus einmal ein Wort verbogen werden 😜
Gefällt mirGefällt 1 Person
Macht ja nichts. Das Suffix -ig wird ja standardsprachlich weich gesprochen.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Übrigens – ausserhalb Deines Themas – habe ich an Dich gedacht, als ich vor wenigen Tagen in Mainz war, und dort das Gutenberg-Museum entdeckte. Guck mal:


Gefällt mirGefällt 1 Person
Das freut mich! Vielen Dank für die Fotos! Die nagelneuen 4-Cicero-Antiqualettern sind wohl recht teuer. Die vielen Schreibfedern haben sicher dein Herz höher schlagen lassen.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Mir geht’s wie Dir, lieber Jules. Hundertmal lieber ein Gebirgsbach als ein Teich. Bewegung und Freiheit. Auch beim Eisbach bin ich bei dir.
Liebe Grüße
Gefällt mirGefällt 2 Personen
Ob unter dem Freiheitsaspekt überhaupt jemand Teich sein wollte, liebe Mitzi? Vom Eisbach war ich begeistert, einmal wegen seiner Klarheit und dann seines Wasserreichtums. Woanders würde er als kleiner Fluss gelten.
Lieben Gruß
Gefällt mirGefällt 1 Person