In der Kunst werden die Wörter Skulptur und Plastik wie Synonyme verwendet. Deckungsgleich sind sie nicht. Das las ich klar unterschieden im Blog unterwegsinsachenkunst als Ergebnisse subtraktiver und additiver Herstellungsverfahren. Skulptur aus lat. sculpere und bedeutet Schnitzen/Meißeln. Der Künstler/die Künstlerin nimmt von einem Marmorblock oder einem Holzklotz soviel Material weg, bis das Ergebnis seiner/ihrer Vorstellung entspricht (subtraktiv). Plastik geht auf lat. [ars] plastica formende [Kunst] zurück. Es ist im Gegensatz ein additives Verfahren mittels Ton, Gips, Pappmaché …
Kürzlich hatte die junge Mutter aus unserem Haus ihr kleines Mädchen hinunter in den Flur getragen, um es in den Buggy zu setzen. Da kam sein Vater die Treppe herab hinterher. Die Kleine rief etwas wie: „Hatta Atta!“ und die Mutter korrigierte „Hallo Papa!“

Abgeschrieben beim Sprachphilosophen Fritz Mauthner im Jahr 1991 von mir. Eigentlich müsste es aber „Wörter“ heißen und nicht „Worte“
Abschließend etwas Kurioses: Als ich heute morgen nach einer Katzenwäsche den Wasserhahn schloss und das Wasser gurgelnd im Abfluss verschwand, sagte es am Abfluss-Sieb undeutlich „Rührei!“ Auch eine Holzdiele und mein Ikea-Wäschesack haben schon zu mir gesprochen. Eigentlich sollten Dinge nicht sprechen. Denn ich kann die Aussprache nicht korrigieren. Wer will schon von Skulpturen aus Kauderwelsch umgeben sein?
Einwandernde Fremdwörter sind in diesem Fall vielleicht als der plastische, da sich hinzufügende, Teil der Sprachskulptur zu sehen.
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Das passt ins Bild. Ich musste über „Einwandernde Fremdwörter“ nachdenken, weil es wie eine Eigentätigkeit der Fremdwörter klingt. Eigentlich nimmt sich die Sprachgemeinschaft die Fremdwörter einfach und gemeindet sie zwangsweise ein.
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Mir gefällt der Gedanke, dass Wörter sich selbstständig machen und auf eigene Faust losziehen 😊
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Wie die Bremer Stadtmusikanten 😉
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Ich nehme an, sobald Du verschwunden bist, sagt der Abfluss genervt zum Wäschesack: „Es ist sinnlos, diesen Menschen irgendwas erklären zu wollen. Ich hatte soooo Appetit auf Rüei, und statt dass ich eins bekomme, erklärt der mir in seinem unsäglichen Menschen-Akzent, dass da viel mehr „R“s reinmüssen. Dabei weiß doch jeder, dass zuviele „R“s den Geschmack verfälschen.“ Woraufhin der Wäschesack traurig antwortet: „Ja, und dauernd schmeißt er seine Bmwllhmdn und Soggn in mich rein und degradiert mich zum bloßen Schmutzwäschebehältnis. Aber keine Ahnung von gepflegter Aussprache…“
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Darüber musste ich lachen, besonders über „Bmwllhmdn und Soggn.“ Danke dafür!
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Sei froh, dass die Katze nicht sprechen kann. Die hätte Dir nach der Wäsche vermutlich was erzählt. Katzen mögen bekanntlich kein Wasser. Und dass Dein Hausrat undeutlich spricht finde ich eher beruhigend. Ganze Sätze wären behandlungsbedürftig. 😉
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Du hast Recht. Die Vorstellung, dass alle Dinge zu sprechen anfangen, ist gruslig.
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