In meiner linksrheinischen Heimat heißt die Schlangengurke „Komkommer“, genau wie im Niederländischen. Entsprechend stark alliteriert die niederländische Neubildung: „Komkommercondoom“, womit die Plastikhülle gemeint ist, in die in Supermärkten der EU die „Biogurke“ eingeschweißt ist, quasi DAS Symbol für den Plastikwahnsinn. Das Wort „Gurkenkondom“ ist mir im Videoblog der flämischen Radiomoderatorin Linde Merckpoel begegnet, worin sie mit dem Fernsehmacher Dieter Coppens einkauft, anschließend allen Plastikmüll in den Supermarkt zurückbringt und den Filialleiter darauf verpflichtet, ins Management der Supermarktkette zu melden, dass die Kunden den Plastikmüll nicht mehr wollen. Zur Nachahmung empfohlen. Das Video ist natürlich Flämisch, aber trotz Sprachbarriere sehenswert, weil es zeigt, wie sich der Plastikwahn in den Supermärkten kreativ anprangern lässt. Zusätzlich steht das Video exemplarisch für die stilistische Machart heutiger YouTube-Videos, geprägt durch schnelle Schnitte, rasch wechselnde Perspektiven und virtuose Schrifteinblendungen.
Supermarkt aangevallen met Dieter … [Supermarkt überfallen mit Dieter …]
Hartelijk dank. Goed gedaan, Linde & Dieter!
Dass die beiden soviel lachen dabei, das gefällt mir besonders. Man könnte Plastikkritik auch ganz anders „verpacken“!
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Finde ich auch. Mit Witz ist Protest eingängiger und wirkungsvoller.
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Prima. Ich wusste gar nicht, dass ich so viel flämisch verstehe.
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Das ist der Niederländer in dir.
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Wat leuk, dat Vlaams! En die mooie woorden, zo als “kordaat”.
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Ja, ich höre Vlaams auch sehr gern. Und „kordaat“ (resolut, konsequent, entschieden) fehlte noch in meinem Niederländisch-Wortschatz. Danke für den Hinweis darauf!
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Sollten wir auch machen. Oder die Dinger einfach liegen lassen, wenn sie in ein Kondom gepresst wurden.
Auch ohne alles zu verstehen, ein schönes Video!
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Obwohl ich selbst darauf achte, man kann der Plastikflut kaum entkommen. Gerade, wenn man in einem Ein-Personen-Haushalt lebt wie ich. Aber das Zeug an Ort und Stelle zurückzugeben, müsste bei etwas Planung möglich sen.
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Ich habe den Frituur-Verkäufer sehr verwirrt, indem ich meine Pommes in eine mitgebrachte Glasschüssel abgefüllt haben wollte statt in die übliche Plastikschale. Der Dönerverkäufer kennt mich schon und weiß dass ich einen Teller dabei hab 🙂
Der Vorsatz „zero Waste/ohne Plastik“ erleichtert zudem manche Entscheidung, wie auch das Vegetarierdasein die 80 Gerichte im Restaurant auf 5 reduziert.
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Immerhin benutze ich brav den Brötchenbeutel, den du mir geschenkt hast.
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😎 Die MüllerzeugerInnen sollen ruhig merken wie unnormal sie sind!
Dir als Einzelhaushalt fällt es aber auch leichter, konsequent zu sein; ich gehe einige Kompromisse ein um noch gerade so für mein persönliches Umfeld sozialverträglich zu sein…
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Ohne Kompromisse gehts nicht. Oben vergessen: Ich brauche keinen Teller beim Dönerverkäufer, weil ich noch nie in meinem Leben einen Döner gegessen habe. Als ich noch Fleisch aß – in den 70-ern – gabs die noch nicht, und später bin ich nie in Versuchung gekommen.
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Ich esse da Schafskäsetorte oder Spinat-Börek 😉
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Ich finde es beim einkaufen auch etwas schwierig, wenn man nur für eine Person etwas benötigt. Mittlerweile bin ich dazu übergegangen, lieber etwas liegen zu lassen, als mir größere Mengen auf nötigen zu lassen. Klappt aber natürlich nicht immer.
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P. S. : vegetarischer Döner ist ja nichts anderes als Salat mit Schafskäse im Brötchen 😉
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Kenn ick ooch nich 😉
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