Forschungsreise zu den Franken (3) – Christian und ich

Jeweils an meinen Geburtstagen in den Jahren 2012 und 2013 hat Gottes Stiefelabsatz nach mir gezielt, und beim zweiten Mal bin ich ziemlich ramponiert darunter weg gekrochen: 2012 erlitt ich einen Herzinfarkt. Er kam nicht aus heiterem Himmel, hat mich aber trotzdem überrascht, weil ich gewohnt war, dass mein Körper mir keine Kapriolen macht. Gerade hatte ich mich erholt, hatte wieder Zutrauen zu mir gefasst, erwischte mich genau ein Jahr später ein Schlaganfall, in dessen Folge ich wieder Stehen, Gehen und Sprechen lernen musste.

„Herzinfarkt UND Schlaganfall?“, fragte ich ungläubig, als ich es noch nicht wahrhaben wollte.
„Klar“, sagte der Arzt, ein Gemütsmensch, „man kann ja auch Läuse UND Flöhe haben.“
„Mag sein, aber so einen kenne ich nicht.“

Eine Weile habe ich mich ängstlich beobachtet, weil ich meinem Körper nicht mehr traute, und sah jedem Geburtstag bang entgegen. Dieses Misstrauen bedingte, dass ich auch mein zuvor unerschütterliches Selbstvertrauen verlor. Da ich geistig frischer war denn je, habe ich alles daran gesetzt, auch wieder körperlich fit zu werden. Zeitweise bin ich wöchentlich zu vier Therapien geradelt. Mit meinen langsamen Fortschritten wuchs das Zutrauen. Trotzdem habe ich mich in den letzten fünf Jahren überwiegend in vertrauten Bereichen bewegt. Im Umgang mit Fremden bin ich ein bisschen scheu geworden, zumal die Modulationsfähigkeit meiner Stimme erst spät zurückkehrte und auch jetzt noch nicht völlig meinen Wünschen entspricht.

Meine digitale Existenz hat mir in allem sehr geholfen, denn dort konnte ich ignorieren, dass ich körperlich beeinträchtigt war, mal abgesehen davon, dass ich seit dem Schlag mit einem Finger schreibe und das sehr fehlerhaft. Es geht nicht gerade nach dem polizeiinternen Terroristensystem: „Jede Sekunde ist mit einem Anschlag zu rechnen!“, aber unwesentlich schneller, wenn ich Korrekturzeiten hinzurechne. Das regelmäßige Bloggen hat mir sehr geholfen. Wer bei mir liest, likt und kommentiert, hat dazu beigetragen, mich wieder aufzubauen. Dafür bin ich allen sehr dankbar.

Nach fünf Jahren wage ich wieder einen Schritt aus den vertrauten Kreisen in eine mir völlig fremde Welt. In Nürnberg bin ich nie zuvor gewesen, nur durchgefahren, wenn ich zu meiner Münchner Freundin pendelte, damals vor Gottes zweitem Stiefeltritt. Meinen Buchlayouter Christian Dümmler (CD) wollte ich immer schon kennenlernen, denn fernschriftlich waren wir uns vertraut und sympathisch. Zudem hatte mich socopuk zu ihrer Ausstellung eingeladen. Für meine Reise hatte ich mir aber ungünstige Bedingungen ausgesucht, denn die Hitze scheint mir glatt lebensgefährlich für einen wie mich zu sein.

Wie schön, dass es noch geht, einfach in ein Taxi zu steigen und eine Adresse zu nennen. Der ortskundige Taxifahrer fährt los, statt zu sagen: „Damit ich Sie fahre, brauchen Sie eine Smartphone-App, und ich Ihre Bestätigung, dass ich Ihre Bestands- und Bewegungsdaten weitergeben darf.“ Uber und vergleichbaren Smartphone-Buchungsquark bräuchte es meinetwegen nicht zu geben. Der Taxifahrer stutzt, als ich ihm die Hausnummer nenne, und siehe da, er findet sie nicht, sondern lässt mich in der Nähe raus. Ich irre ein Stück durch die Hitze, bis jemand hinter mir meinen Namen ruft und Christian mich einsammelt.

Es geht zu wie immer. Man kennt sich zwar nicht, aber wir kennen uns. Es dauert nicht zwei Minuten, da sind digitale und analoge Existenz verschmolzen, was ein erstaunliches Phänomen ist. Ist man sich schreibend sympathisch, mag man auch den äußeren Menschen. Christian trägt einen Sommerhut und ist viel jünger als ich gedacht hatte. Freundlicherweise nimmt er die Schuld mit der falschen Hausnummer auf sich, aber ich vermute, dass er sie mir korrekt genannt hat, ich sie aber falsch aufgeschrieben habe. Ich bin in einer reizarmen Welt aufgewachsen, was bedingt, dass mich zu viele Eindrücke überfordern und es zu Fehlleistungen kommt.

Christians Atelier im Rückgebäude (hier ein Bild) ist angenehm kühl. Die lange Fensterfront zeigt nach Norden. Ich erkenne im Raum große Leuchttische, an der Wand eine professionelle Fotografie-Einrichtung mit Vorhang, Beleuchtung und Kamera auf Stativ, zwei große Computer-Bildschirme, Kunst an den Wänden, Schränke und viele viele Dinge, zuviele als dass ich sie hätte registrieren können. Etwa drei Stunden sitzen wir zusammen und erzählen uns was. Außerhalb der Ferien hat er immer mehrere Praktikanten. Christian zeigt mir Arbeitsproben, einige DIN-A-5-Heftchen mit Tuschezeichnungen und hübsch geletterten Texten. Ich staune über die kalligrafische Qualität, und er sagt: „Ja, bei mir müssen die schreiben.“ Einige kenne ich, Christian hat sie bei meinem Philobiblon-Projekt mitmachen lassen. Das schön in Fraktur geschriebene Heft der Praktikantin Cornelia schaue ich mir näher an. Sie war mir schon im Blog als fähig aufgefallen. Natürlich blättere ich viele Hefte nur an und ignoriere einige, was ich später bereue, was mich bei unserem Abend im Biergarten sogar ein bisschen traurig macht. Buchkunst, Drucktechnik und Typografie  sind das fachlich Verbindende zwischen uns, aber Christian ist Künstler, der „overlord of bookdesign“, wie ihn der amerikanische Fotograf und Buchgestalter Jason Koxvold genannt hat, während ich aus der handwerklichen Tradition komme. Nach gut drei Stunden und mehreren Ladungen Eis für die Getränke verabschiede ich mich zur Siesta im Hotel. Wir wollen am Abend noch zum Biergarten gehen.

Fortsetzung

15 Kommentare zu “Forschungsreise zu den Franken (3) – Christian und ich

  1. Pingback: Forschungsreise zu den Franken (2) – Lauter Köpfe

  2. Du hast ja wirklich ganz besondere Geburtstage erlebt. Es ist wohl natürlich, den nachfolgenden etwas nervöser entgegen zu sehen. Andererseits spricht die Wahrscheinlichkeit dagegen, dass nochmal etwas Ähnliches genau dann passiert.
    So oder so ist es toll, dass Du Dich über alles hast hinwegsetzen können und das Leben wieder in allen Zügen geniesst.
    LG Ann
    PS: ich kann mir ein solches Treffen zwischen „Handwerker“ und „Künstler“ als sehr fruchtbar vorstellen.

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    • Ja, liebe Ann, aber die bange Erwartung der folgenden Geburtstage war reine Zahlenmagie und insofern unsinnig. Als ich meiner Ärztin mal sagte, ich wäre unsicher, einen fernen Termin noch zu erleben, sagte sie: „Ich sehe keinen Grund, warum es nicht sein sollte.“ Der Titel „Forschungsreise“ hat ja zwei Bedeutungen. Ich habe auch erforscht, was ich mir noch zumuten kann, und das war prima.
      Wie frucfhtbar die Zusammenarbeit von Christian und mir ist, zeigt ja unser Gemeinschaftsprodukt. „Die schönsten Augen nördlich der Alpen“ gibt es nur, weil Christian mir mal angeboten hat, ein Buch für mich zu layouten, ein wunderbarer Freundschaftsdienst.

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  3. Diese beiden Geburtstage, lieber Jules, sind prägend und werden dauerhaft präsent bleiben. Leider. Umso schöner zu lesen, dass dich das Schreiben und die Kommunikation hier ein wenig durch diese Zeit getragen haben.
    Ich verfolge deine Reise weiter und mag die Beschreibungen von kleinen Details und Begebenheiten.
    Übrigens…für jeden Mist eine App zu brauchen ist mehr als lästig.

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    • Inzwischen ist ja schon etwas Gras über die Ereignisse gewachsen, liebe Mitzi, aber los wird man solche Erfahrungen nie. Aber da ich noch immer Fortschritte mache … Das Bloggen war mir wie ein Kletterhaken, den man hoch wirft in einen Hang, um sich daran hochzuziehen. Hat bislang wunderbar geklappt und macht besonders Freude wegen der Interaktion mit dir und den anderen. Über das Vordringen der Onlinetechnologie in unseren Alltag mehr in der nächsten Folge.

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  4. Vor dem Hintergrund Deiner Stiefeltritte Gottes, verlangt mir Deine Reise noch mehr Respekt ab als ich eh bereits habe. Meine letzte kleinere Reise liegt nun ein paar Jahre zurück. Der Gedanke, in eine fremde Stadt alleine zu reisen, übt eine ähnliche Wirkung auf mich aus, als würde ich den Kontinent wechseln. „Reizarm aufgewachsen“ – ist eine sehr dehnfähige Beschreibung. Ich würde nicht sagen, dass ich „reizarm“ aufgewachsen bin, doch fremde Menschen, Orte, Eindrücke überfluten und überreizen mich sehr schnell. Das war immer so. „Schaff Dir ein dickeres Fell an!“ „Nimm Dir doch nicht alles so zu Herzen, es war doch gar nicht so gemeint!“ sind Sprüche, die ich zwar inzwischen buchstäblich ins dicke Fell sickern lasse und dann abschüttele, doch sie zwiebeln mich noch immer jedesmal ein wenig, wenn ich mich bei meinen Empfindlichkeiten ertappt fühle…:-)
    Denn ein dickes Fell kann man sich nicht wachsen lassen und eine Dünnhaut hat auch entschieden ihre Vorteile- sie ist eben empfindsamer als ein dickes Fell.
    Du tippst mit nur einem Finger diese riesenlange Texte? Wow….nochmal wow.
    Das ist bewundernswert.
    Auf alles eingehen möchte ich nicht. Nur danke sagen für die schöne Beschreibung dieser ersten Reise, mit der Du Dir eine Fo Lebensqualität zurückeroberst, die das Internet einfach nicht bieten kann: den Schatz der Begegnungen.
    Eroberer brauchen viel Disziplin, unendlich Geduld und einen langen Atem.
    Du bist ein Rennradler und kennst Dich damit aus.
    Seit meinem Sturz bin ich erst dreimal mit dem Renner weg gewesen. Beim ersten Mal zitterten mir beim Aufsteigen die Beine wie Wackelpudding, so dass ich drei Anläufe benötigte. Jetzt habe ich die Klickis erst mal gegen Tatzen getauscht. Die Beine zittern immer noch und wenn ich auf die Straße fahren will, beginnt meine Herzpumpe vor Angst herumzuspotzen und fehlzuzünden wie ein alter Diesel bei Regenwetter.
    Doch ich werde nicht aufgeben und ich schaue auf der Straße jedem Rennradler hinterher – grün vor Neid und wütend auf mich und auf die Angst vor neuen unbekannten Orten, Menschen, vor dem nächsten bösen Sturz oder dass mir der Himmel auf den Kopf fallen könnte.
    Peter Sagan hat bei der TdF auch nicht aufgegeben obwohl er so schlimm zugerichtet war…

    Das Tor zu Begegnungen nach draußen wurde mir vor vierzehn Jahren durch das Internet geöffnet: ich bekam meinen ersten Laptop geschenkt. Ein gebrauchter Compaq, den mein Bruder mir klarmachte.
    Durch Literaturforen, Schreibwerkstätten und später dann das Bloggen, machte ich plötzlich Bekanntschaften zu Leuten aus anderen Landesteilen, lernte ich wertvolle Lebensfreunde kennen und ja, wenn man mag wie jemand schreibt, mag man meistens auch den Rest des Menschen, jedenfalls ist das meine Erfahrung.

    Insofern wünsche ich Dir noch sehr viele solcher intensiver und schöner Begegnungen und freue mich auf die nächste Fortsetzung. Ich schrub es bereits bei socopuk: Sie sind das Salz in der Lebenssuppe.

    Sommerliche Grüße von der Fee

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  5. or dem Hintergrund Deiner Stiefeltritte Gottes, verlangt mir Deine Reise noch mehr Respekt ab als ich eh bereits habe. Meine letzte kleinere Reise liegt nun ein paar Jahre zurück. Der Gedanke, in eine fremde Stadt alleine zu reisen, übt eine ähnliche Wirkung auf mich aus, als würde ich den Kontinent wechseln. „Reizarm aufgewachsen“ – ist eine sehr dehnfähige Beschreibung. Ich würde nicht sagen, dass ich „reizarm“ aufgewachsen bin, doch fremde Menschen, Orte, Eindrücke überfluten und überreizen mich sehr schnell. Das war immer so. „Schaff Dir ein dickeres Fell an!“ „Nimm Dir doch nicht alles so zu Herzen, es war doch gar nicht so gemeint!“ sind Sprüche, die ich zwar inzwischen buchstäblich ins dicke Fell sickern lasse und dann abschüttele, doch sie zwiebeln mich noch immer jedesmal ein wenig, wenn ich mich bei meinen Empfindlichkeiten ertappt fühle…:-)
    Denn ein dickes Fell kann man sich nicht wachsen lassen und eine Dünnhaut hat auch entschieden ihre Vorteile- sie ist eben empfindsamer als ein dickes Fell.
    Du tippst mit nur einem Finger diese riesenlange Texte? Wow….nochmal wow.
    Das ist bewundernswert.
    Auf alles eingehen möchte ich nicht. Nur danke sagen für die schöne Beschreibung dieser ersten Reise, mit der Du Dir eine Fo Lebensqualität zurückeroberst, die das Internet einfach nicht bieten kann: den Schatz der Begegnungen.
    Eroberer brauchen viel Disziplin, unendlich Geduld und einen langen Atem.
    Du bist ein Rennradler und kennst Dich damit aus.
    Seit meinem Sturz bin ich erst dreimal mit dem Renner weg gewesen. Beim ersten Mal zitterten mir beim Aufsteigen die Beine wie Wackelpudding, so dass ich drei Anläufe benötigte. Jetzt habe ich die Klickis erst mal gegen Tatzen getauscht. Die Beine zittern immer noch und wenn ich auf die Straße fahren will, beginnt meine Herzpumpe vor Angst herumzuspotzen und fehlzuzünden wie ein alter Diesel bei Regenwetter.
    Doch ich werde nicht aufgeben und ich schaue auf der Straße jedem Rennradler hinterher – grün vor Neid und wütend auf mich und auf die Angst vor neuen unbekannten Orten, Menschen, vor dem nächsten bösen Sturz oder dass mir der Himmel auf den Kopf fallen könnte.
    Peter Sagan hat bei der TdF auch nicht aufgegeben obwohl er so schlimm zugerichtet war…

    Das Tor zu Begegnungen nach draußen wurde mir vor vierzehn Jahren durch das Internet geöffnet: ich bekam meinen ersten Laptop geschenkt. Ein gebrauchter Compaq, den mein Bruder mir klarmachte.
    Durch Literaturforen, Schreibwerkstätten und später dann das Bloggen, machte ich plötzlich Bekanntschaften zu Leuten aus anderen Landesteilen, lernte ich wertvolle Lebensfreunde kennen und ja, wenn man mag wie jemand schreibt, mag man meistens auch den Rest des Menschen, jedenfalls ist das meine Erfahrung.

    Insofern wünsche ich Dir noch sehr viele solcher intensiver und schöner Begegnungen und freue mich auf die nächste Fortsetzung. Ich schrub es bereits bei socopuk: Sie sind das Salz in der Lebenssuppe.

    Sommerliche Grüße von der Fee

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    • Danke für deine verständigen und mitfühlenden Worte, liebe Fee. Nach einem Fahrradunfall muss man sofort wieder aufs Rad steigen, wenns noch geht. Du hast vielleicht auch gesehen, wie Philippe Gilbert bei der Abfahrt stürzte und über die Steinmauer in den Abgrund flog.

      Da ist er mit gebrochener Kniescheibe weiter gefahren. Wir Radfahrer machen eben einfach weiter, auch wenns anfangs mühsam ist und Überwindung kostet. Ich hoffe sehr, dass du das Zutrauen zu dir wieder gewinnst. Die Kontakte, die uns das Internet bietet, sind ein absolutes Geschenk. Ich bin froh, das persönliche Treffen wieder aufgenommen zu habe. Es ist wie du sagst.
      Herzliche Grüße,
      Jules

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  6. Ich verfolgte dieses Jahr zum ersten Mal die Tour de France unfreiwillig, da selbst durch einen schmerzhaften Infekt verhindert, live mit. Weil ich auch Frankreich noch so gar nicht kenne und diese Übertragung eine Menge Kulturwissen zusammen mit dem Sport bot. Ich sah diesen grauenhaften Sturz von Philippe Gilbert. Es war zum Krümmen, zum Schreien schrecklich. Er ist weitergefahren. Vor drei Jahren hatte ich zwei schwere Radunfälle nacheinander. Beim zweiten Sturz, (allerdings mit einem maroden Tourenrad mit einem Nabenbruch), welcher höchstwahrscheinlich das 25 kg schwere Rad zum Auskeilen brachte und mich zu Fall, brach ich mir den Schienbeinkopf. Es war dunkel, nass und kalt. Das Knie fühlte sich stark geprellt an. Die Schmerzen darin waren allerdings für eine Prellung unglaublich stark. Ich hinkte auf dem gebrochenen Bein mit dem verbogenen Fahrrad zwei Kilometer bis nach Hause und schleppte mich irgendwie auch noch vier Stockwerke hoch. Warum ich keinen Krankenwagen rief, weiß ich nicht. Ich dachte, es sei schon nicht so schlimm und der Chirurg rang am nächsten Tag nach meinem Bericht und den Röntgenbildern mit seiner Fassung, weil ich nahezu unglaubliches Glück im Unglück hatte, da der Bruch stabil geblieben und nicht abgerutscht und gesplittert war. Daher weiß ich wie sich das anfühlt, mit gebrochenen Knochen zu agieren. Wie hart muss es für erst für Gilbert gewesen sein… Diese lange Vorbereitung auf das Rennen und dann das! Der Horror jeden Rennradlers. Ein Damoklesurteil: gebrochene Knochen …
    Die Tour de France war eine Erfahrung anzusehen, na ja…wäre ich nicht „gehandicapt“ und selbst ausgebremst gewesen, hätte ich sie gar nicht angeschaut, sondern wäre lieber ab in den Wald zum Spielen am Bach mit sandigen Füßen verschwunden. 🙂

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  7. Pingback: Jules und ich — eine Umschreibung – Dümmlers Blog

  8. Lieber Jules,
    Was ich Dir sagte: Ausdauer, Disziplin und Geduld. Ich holte mir mein Bein zurück. Fünf Monate Orthese und null Belastung bauten alle Muskeln trotz Training ab. Doch ich gab nicht auf und als ich wieder in den Rennsattel wollte, jaulte der Knochen wegen der Klickis. Scherkräfte gingen gar nicht. Also wanderte ich und als die Beinachse schief bleiben wollte, gab ich ein kleines Vermögen für ein Mountie aus und fuhr damit in den Wald. So oft wie möglich. Das Radeln nahm mir erst mein Bein und gab es mir dann zurück. Ich holte es mir zurück, Stück für Stück und lobte mich für jeden Minimuskel mehr, den ich züchtete. Es hat sich so gelohnt!
    Lieben Dank für Dein Mitfühlen. Jeder Mensch hat so seine Kämpfe zu fechten. Jedes Wort Offenheit ist wie ein Fühler in die Welt und dann begegnen Dir Mitstreiter. Ist das Leben nicht auch wie eine Tourdefrance? Mit Helfern, Unterstützern, mit Siegen und Niederlagen. Mit Verletzungen. Mir kamen viele sinnbildliche Vergleiche beim Schauen der Tour, beim Lesen Deiner eigenen Tour d‘Allemagne.
    Sommerliche Grüße von der Fee

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