Der Paläograph Wilhelm Wattenbach gibt Auskunft über das Schreibenlernen in der Antike und im Mittelalter (Das Schriftwesen im Mittelalter, Leipzig 1871). Aus Bequemlichkeit zeige ich nur die Scans meiner Karteikarten mit handschriftliche Notizen und Übersetzungen der lateinischen Passagen durch meinen Freund und Kollegen Wolfgang B. Hier Berichte über das Schreibenlernen durch das Nachfahren von Spuren in Wachstafeln (in der Antike) und das Führen der Hand:
Es geht aber auch einfacher. Der Überlieferung nach lernte der Hl. Columban (* 521/522, † 597) Lesen und Schreiben, indem er einen Alphabetkuchen aß.
Keine schöne Vorstellung, das schöne Schreiben zu lernen um harte Schläge auf den Rücken zu vermeiden.
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Letztens habe ich mit Erstaunen gelesen, dass Prügeln in der Schule erst seit 1976 verboten ist.
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Es war wohl nur eine kurze Periode des Friedens im Zeichen des Wassermanns. Seitdem verhauen sich die die Schüler stärker gegenseitig… oder in manchen Gegenden auch die Lehrer. Habe es zum Glück aber noch nicht selbst erlebt.
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So bedauerlich Gewalt gegen Lehrkräfte auch ist, der entscheidende Unterschied: Sie ist strafbar, während Lehrkräfte einst die Prügel als erzieherische Maßnahme einsetzen durften.
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Das wissen sicherlich auch die Kinder aus Elternhäusern in denen noch andere Erziehungsmethoden in Gebrauch sind.
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Vielen Eltern ist vermutlich nicht bekannt, dass körperliche Züchtigung bei uns verboten ist. Ich erinnere mich an Ex-Familienministerin 1994-1998 Claudia Nolte (CDU), die ab und zu einen Klaps als probate Erziehungsmethode propagiert hat. „Aber niemals ins Gesicht!“ Ich habe damals was in der Titanic darüber geschrieben:
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Noch perfider ist der in bestimmten Kreisen bevorzugte Psychoterror, gegen den sich das ausgelieferte Kind kaum wehren kann. Da muss ich an die sich häufenden Attentate besonders an den amerikanischen Schulen denken, wo der Druck auf äußerlich unauffällige „Versager“ schließlich in Mordgedanken mündet
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Alphabetkuchen… der wäre eine Lösung für mich gewesen. Meine Hand war gänzlich ungelenk. Schreiben, besonders das Schönschreiben, war eine Qual für mich. Was für eine Erleichterung war da die Schreibmaschine.
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Man hätte dir das Schreiben eben nur versüßen müssen.
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In der handwerklichen Berufsausbildung hat sich der körperliche Verweis wohl länger gehalten. Als ich den Ausbildereignungsschein machte, wies man die angehenden Meister noch darauf hin, dass sie nicht mehr handgreiflich werden dürften.
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Ja, es existiert in den Köpfen noch immer die jahrtausende alte Idee: „Mir hat es auch nicht geschadet“, wobei ich immer gedacht habe, dass diese Bemerkung selbst auf den Schaden hinweist.
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Als Vorspeise: Buchstabensuppe.
Zwischengang: Buchstabensalat
Hauptgang: ABC Nudeln
Zwischengang: Russisch Brot
Dessert: Alphabetkuchen
Ach, bei so einem Menü würde ich verhungert vor lauter “richtiger Reihenfolge“
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Das glaube ich gern. Dann wird dir auch das gefallen, als ich noch im Zweifel war, ob ich ein Kochblog machen sollte:
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Besonders der Hinweis, den Deckel sicher abzulegen, gefällt mir. Warst du mal Sicherheitsbeauftragter? 😉
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„Alphabetkuchen auf Buchstabensuppe“ wäre eine Herausforderung an die nationalen Fernsehköche, dem verwöhnt-gelangweilten Volke mittels geistiger Nahrung auf die Sprünge zu helfen … 😉
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Beim Überfliegen deines Vorschlags habe ich doch glatt statt „Volke“ „Vokale“ gelesen. 😉
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Es ist doch immer wieder schön, wenn sich heutzutage noch jemand die Zeit nimmt mit der Hand zu schreiben.
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