So warb mal ein Drahthändler, nicht aber Draht Meyer. Ich habe nichts mit Draht Meyer zu tun, habe auch derzeit keine Verwendung für Draht. Meine Assoziationen zu „Draht“ sind überwiegend negativ. Beim Radklassiker „Ronde van Vlaanderen“ am letzten Sonntag, dem 1. April, stürzte der australische Radsportler Mitch Docker, flog die Böschung hinunter und blieb mit seinen nackten Beinen im Stacheldraht hängen. Zuschauer befreiten vorsichtig seine Waden, kein schönes Bild. Da hilft auch nicht, dass Stacheldraht auf Niederländisch ganz harmlos „Prikkeldraad“ heißt, was vergnügungssüchtige Leute wie mich an Prickelwasser = Sekt denken lässt.
Draht ist keine schöne Sache. Das Eingangsfoto ist überhaupt nur ein Beitrag zu Frau Tonaris Rostparade, zeigt ein rosiges Werbeschild aus Blech, das an einem Zaun angebracht war, der inzwischen erneuert wurde. Ob Draht Meyer das getan hat, ist unklar. Das Schild zeigt ein Argument für die verbundene Schreibschrift: Man kann „Draht“ aus Draht biegen, falls man möchte. Ob das nur im Frühling erlaubt ist, weiß ich nicht. Möglicherweise ist man jedoch überhaupt nur im Frühling übermütig genug, um Draht aus Draht zu biegen, auch noch in Sütterlin.
Und Du würdest natürlich ein Fahrrad auch nie als Drahtesel bezeichnen, richtig?
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Wie man liest, kennen wir uns schon lange 😉 Nicht nur 2016 habe ich den „Drahtesel“ geschmäht, sondern schon 2007.
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Ja, sag ich doch! 🙂
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Sieht man das zweite Foto könnte man glatt den Draht zum Rad(sport) verlieren. Bloß der Drahtesel schien heil geblieben zu sein.
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Docker twitterte nach seinem spektakulären Sturz: “I’m ok. I just didn’t get to finish Flanders, which is annoying.”
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Ein harter Hund. Kein Vergleich zu dem Warmduscher, in Form meiner Person, der sagt: Radfahren erst ab 20°. – Plus, versteht sich …
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Es sind Berufssportler. Schon erstaunlich, nach welchen Stürzen Radsportler wieder aufs Rad steigen und weiter fahren. Ich vergleiche nicht mit dir, Herr Ösi, sondern mit den Fußballstars, die nach einem Foul liegen bleiben.
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Draht rostet sehr schön, wie dein Foto zeigt. In Verbindung mit wucherndem Grün gefällt mir das oft gut. Was mir gar nicht gefällt, ist die Erinnerung an Draht hängen zu bleiben.
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Rost sieht auch toll in Verbindung mit Holz aus wie hier bei Kollegin Meertau,
durch die ich überhaupt erst auf die Rostparade aufmerksam wurde. Und siehe da, endlich ein Grund, das Draht-Schild zu zeigen, das ich vor einigen Jahren fotografiert habe.
Gewiss bist du als Kind mal im Stacheldraht hängen geblieben, liebe Mitzi. Ich kenne das auch.
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Die Rostparade ist sehr fein.
Weniger der Stacheldraht – aber ich glaube fast, er ist ein Zeichen, dass man als Kind ausreichend an der Luft war 😉
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