Inwieweit sich der Weltenlauf durch den sich versteckenden Schlüssel änderte, kann ich nur bedingt sagen. Jedenfalls schreibe ich deshalb diese Zeilen und deshalb sitzt du vor dem Rechner und liest das, derweil draußen so ein seltsam helles Licht blinkt, eine kalte, man nennt es „Sonne.“ Möglicherweise gibt sie aber nur ein Intermezzo und zeigt sich danach wieder tagelang nicht. Da müssen wir uns den Sonnenschein selbst machen nach dem Motto: „So wärmt man sich an den eigenen Kohlen.“
Heute suchte ich in sieben Schachteln nach einem Dokument, tröstete mich beim Blättern der Unterlagen, dass die Wahrscheinlichkeit des Auffindens mit jeder vergeblich durchsuchten Schachtel stieg, fand viele passende Schriftstücke, aber das Gesuchte dann doch ganz woanders. Ziel meiner Suche war, Material für ein Teestübchen-Handschriftseminar zusammenzutragen.
Weil das Projekt „Schreiben wie im Mittelalter“ so erfolgreich war, sich dabei einige Fragen ergeben haben, würde ich gerne mit einem Handschriftseminar anknüpfen. Obwohl schon im Juni 2012 von Bild siech gebrüllt, von anderen schon gänzlich totgesagt und als überkommene Kulturtechnik bezeichnet, die man ebensowenig beherrschen muss wie Feuermachen, spielt Handschrift im Leben vieler Menschen noch eine Rolle und lässt sich prima in unser digitales Medium überführen, ja, kann sogar ein wichtiges Gestaltungselement sein, wie Kollegin Mitzi Irsaj in ihrem Blog zeigt. Auch Kalligraphie findet sich in Blogs wie etwa bei Sabine Lieschenmeier Pangritz. Lange Vorrede, kurzer Sinn: Ich suche Interessenten am Seminar Theorie und Praxis der Handschrift und bitte um Mitteilung bzw. Einschreibung. Wir werden beginnen mit dem Konzept der Ausgangsschrift und dem Schreiben und Üben verschiedener Ausgangsschriften. Am Ende des Seminars soll eine Briefaktion stehen.