Kaffeeplausch mit Frau Nettesheim über Rezeption, Icherzähler und Minuszahlen


Trithemius

Oje, meine Leserzahlen sind in den Keller gesunken, Frau Nettesheim.

Frau Nettesheim

Vielleicht, weil Sie Ihre Mikroben-Erzählung nicht weiter geschrieben haben?

Trithemius

Einerseits wollte ich niemanden mit zuviel Text überfordern, andererseits bin ich nicht sehr motiviert weiterzuschreiben, wenn die Likes und Leserzahlen zurückgehen. Man ist ja immer geneigt, etwas in die Rezeption hineinzudeuteln.

Frau Nettesheim
Beispielsweise?

Trithemius
Befremdung. Ich habe heute morgen noch mit meinem Physiotherapeuten darüber gesprochen. Er ist ein belesener Mann und an literarischen Fragen interessiert. Bekanntlich verwischt im Blog die Grenze zwischen Autor und Ich-Erzähler. Blogleser scheinen zu bevorzugen, wenn Ich-Erzähler und Blogautor identisch sind. In meiner Erzählung Mikroben gibt es sogar zwei nicht mit mir identische Ich-Erzähler, den Arzt und den Patienten. Ich glaube, das befremdet meinen Leserkreis, Frau Nettesheim, und sie warten darauf, dass ich wieder in die vertraute Rolle zurückkehre.

Frau Nettesheim
Das scheint mir doch sehr spekulativ zu sein.

Trithemius
Sie haben Recht. Bis heute habe ich die rätselhafte Sphinx Internet nicht begriffen. Mal sendet sie Abgesandte, mal nicht, auf unwägbaren Ratschluss, wie sie grad lustig ist. Stellen Sie sich vor, das geht jetzt so weiter. Ich schreibe Fortsetzungen von „Mikroben“, und die Besucherzahlen sinken und sinken, sinken bis ins Negative. Und meine Stastik weist aus: „Anzahl der Besucher: -39.“ Stellen Sie sich die dramatische Entwicklung mal vor, Frau Nettesheim. Dann wäre ich sowas wie ein Besucher-Schuldenblogger und müsste horrende Zinsen bezahlen.

Frau Nettesheim
Sie phantasieren. Wie sollte das praktisch aussehen?

Trithemius
Das weiß ich auch nicht. Aber die Vorstellung ist irgendwie bedrückend.

Frau Nettesheim
Trithemius! Eine unvorstellbare Vorstellung ist weniger als nichts.

Trithemius

Sag ich doch. Schrecklich, wenn alles in den Minusbereich abwandert.

31 Kommentare zu “Kaffeeplausch mit Frau Nettesheim über Rezeption, Icherzähler und Minuszahlen

  1. Mir gefällt die Vielschichtigkeit in diesem Blog, und dass nicht Alles so bierernst daherkommt. Wann es hier übertrieben oder gar surreal wird oder real bleibt, ist mir nicht so wichtig. Was ist das überhaupt: Realität? Mit rätselhaften Texten kann ich gut leben, denn ich mache ja selber Rätselhaftes.

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    • Herzlichen Dank für Wortmeldung und Lob! Surreal ist ja eigentlich schon die gesamte Situation. Wer hätte sich vor Zeiten des Bloggens vorstellen können, dass ein Autor das Schreiben unterbricht und das Publikum befragt. Ich kannte das nur aus dem Roman „Die grüne Wolke“ von A.S. Neill. Das Buch trägt den Untertitel: „Den Kindern von Summerhill erzählt.“ Am Schluss jedes Kapitels diskutieren die zuhörenden Kinder mit dem Autor, kritisieren die Geschichte und regen an, wie es weitergehen solle.
      Ja, deine Fotoarbeiten sind fast immer rätselhaft, weil das zugrundeliegende Motiv nur noch zu erahnen ist, oft nicht mal das. Beim Schreiben strebe ich an, nah an dem zu bleiben, was wir unsere gemeinsame Realität nennen. Wir stimmen beispielsweise überein, dass es keine rosafarbenen Einhörner gibt, keine Kobolde, nicht die ganze Heerschar von Fabelwesen. Auf solche Elemente verzichte ich und bevorzuge den schrägen Blick auf Bekanntes.

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  2. Der einzige Grund, warum ich Ihre Mikroben bisher nicht mit ‚Gefällt mir‘ versehen habe, ist ein pragmatischer: ich würde sie gern zusammen im Beiträg-die-mir-gefallen-Feature bei mir bewerben (wobei meine Besucherzahlen im Moment auch ziemlich übersichtlich sind, aber es wird jetzt ja Herbst).

    Sie unterschätzen womöglich die Leseausdauer Ihrer Abonnenten – so wenigstens erkläre ich mir, daß Sie Mikroben noch in Stücke hacken…;-)…

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    • Ist das so? Meistens strebe ich an, mich auf eine Manuskriptseite zu beschränken. Ideal fürs Blog ist vermutlich eine Bildschirmseite, was den Überblick über den gesamten Text erlaubt. Bei Ihnen las ich schon längere Texte, aber merke, dass ich am Bildschirm schneller ermüde bzw. ungeduldig werde. Vielleicht schließe ich zu sehr von mir auf andere?
      „Mikroben (…) in Stücke hacken“ ist herrlich!

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      • Das mit der einen Manuskriptseite und dem Überblick (und der Lesbarkeit eines Textes) hängt auch von der gewählten Schrift ab. Die in Ihrem Blog verwendete mag ich, sie ist mir aber zu klein, weswegen ich zoome und schon isses Essig mit dem Text-Überblick. GottseiDank habe ich eine Maus und kann sie auch bedienen. Ihre Ermüdung bei mir liegt womöglich auch an der Schrift, Noto Sans hat keine augenschonende Serife weit und breit, eigentlich ist die für Fließtext nicht besonders gut geeignet.

        Ich finds aber eher erschreckend, wie sehr sich auch die großen Medien der offenbar immer begrenzter werdenden Aufmerksamkeitsökonomie ihrer Leser unterordnen. Lange Artikel, auf denen ich ein bißchen herumkauen muß, sind inzwischen mit der Lupe zu suchen und ich werde dann vorgewarnt: long read! Das geht oft zulasten von Schreibe, Inhalt und Information.

        Wann gehts denn jetzt endlich weiter mit den Mikroben?

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        • Da sagen Sie was, werte Dame. Gerade habe ich noch an anderer Stelle geschrieben über den dramatischen Verlust an Einfluss auf die Typografie bei digitalen Texten. Typografische Möglichkeiten sind hier sowieso beschränkt. Da ich am Anfang der meisten Texte eine Vignette habe, imuss ich den ersten Absatz immer so halten, dass unter dem Umläufer kein Hurenkind auftritt. Das passt dann bei meiner voreingestellten Größe. Wenn Sie zoomen, kann das ganze Layout missraten aussehen.
          Die Ermüdung bei längeren Texten war keine Anspielung auf Ihre längeren Texte, sondern ist allgemeiner Natur. Inzwischen habe ich mich ans Lesen vom Bildschhirm gewöhnt, vermisse aber bei längeren Texten immer noch den Textüberblick, wie die Zeitung ihn bietet. Dass man im Print sich von der Leser- und Rezeptionsforschung dazu verleiten lässt, die Textlängen stark einzuschränken, kann ich übrigens nicht nachvollziehen. Man erzieht sich die Leser in die falsche Richtung.

          Schon passiert.

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  3. Minuszahlen geben immer Grund zur Sorge, vor allem im Kontoauszug (und dort vor allem als Gesamtbild). (Was jene Schriftart uns vermitteln mag, die für Kontoauszüge gewählte, wäre übrigens auch gut zu wissen. Hat nur gerade nichts mit dem Thema zu tun.) Negative Kommentare (also welche unter Minus-Vorzeichen) habe ich hier auch noch nie gelesen. Kein Grund zur Beunruhigung also?

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    • Da hast du Recht. Die Schrifttype auf den Kontoauszügen ist vermutlich OCR a oder b, eine frühe Form der maschinenlesbaren Schrift. Sie repräsentiert für mich das digitale Zahlungsgeschehen, bei dem kein Mensch mehr gebraucht wird.
      Minuskommentare sind ja unmöglich, Trithemius spinnt mal wieder. 😉 Das beunruhigt mich manchmal schon, schließlich ist er mein Alter Ego. Und wenn Frau Netttesheim nicht mit ihm klarkommt, gibts noch freundliche KommentarorInnen.

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  4. Es ist der Herbst, lieber Jules, der einen auf dumme Statistiken blicken lässt. Wahrscheinlich, weil es draußen nichts interessanteres zu sehen gibt. Dein Blog rutscht nie ins Minus. Weiß der Henker warum gerade weniger los ist. Ich hätte die Fortsetzung sehr gerne.
    Weg mit Gedanken über Rezensionen. Auch auf anderen Seiten ist gerade wenig los. Ich wunderte mich die Tage, dass bei machen kaum kommentiert wird. Grippewelle, Herbstmüdigkeit…man weiß es nicht. An den Beiträgen liegt es nicht.
    Da fällt mir ein, dass ich meinen heutigen schnell löschen muss. Was mich da geritten hat…auch das weiß man nicht 😉

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    • Du hast vermutlich Recht, liebe Mitzi, der Herbst drückt aufs Gemüt. Bin mir kommen noch anhaltende Rückenschmerzen hinzu, die mich stark einschränken. Dass wenig los ist, verstehe ich gar nicht, denn die meisten sind doch aus dem Urlaub zurück und bei dem Wetter bleibt man doch gern zu Hause, schon um sich nichts einzufangen. Wer freilich schon was hat, mag evtl. nichts von Mikroben und Krankheit lesen. Eigentlich liebe ich den Herbst. Ich bin dann häuslicher und kreativer als sonst.
      Sag, welchen Beitrag willst du löschen, doch nicht den über die SMS und übers Zwischen-den- Zeilen-lesen?

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      • Recht will ich gar nicht haben, lieber Jules. Ich will dich bei guter Gesundheit und guter Laune wissen. Dass das mit so hartnäckigen Rückenschmerzen schwer ist, kann ich mir vorstellen. Ich drücke die Daumen und wünsche dir schnelle und gute Besserung.
        Nein, der Beitrag über die SMS ist in Ordnung. Ich meinte einen, der tatsächlich recht innhaltslos war und den ich schnell nach einer halben Stunde gelöscht hatte. Die Kategorie „ich müsste wieder was schreiben, der letzte Artikel ist schon drei Tage her, aber mit fällt nichts ein“. Es ist besser, dann eben nichts zu veröffentlichen 😉

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  5. Auch von meiner Seite: Bitte unbedingt fortsetzen. Ich mag es, wie die Gedanken zu Schrift werden und dabei doch aus den Reihen zu tanzen scheinen. Ich las den ersten Teil in dem rasanten Tempo, welches eben solchen Erzählungen in Wort auch zu Eigen ist.

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    • Danke für deinen ermunternden Kommentar. Ich bin etwas erstaunt darüber, dass du von einem rasanten Tempo sprichst. Möglicherweise ist das ein Effekt der im Blog gebotenen Kürze, einer Sparsamkeit im Ausdruck, weil ich immer anstrebe, Texte auf eine Manuskriptseite zu begrenzen.

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  6. Einfache Erklärung: Lesen deine Abonnenten deines Blogs diesen im Feedreader oder per Mail-Abo, dann wird die Artikelseite nur dann aufgemacht, wenn etwas ansteht (Wille zum Kommentieren oder zum Kommentare Lesen). „Mikroben“ kommt als Fortsetzungsgeschichte daher. Ich für meine Person warte auf das Ende, bevor ich mich dazu äußere. Oder wenn die Fortsetzung zu lange auf sich warten lässt. Oder diese von anderen Posts unterbrochen wird. Oder es kann auch sein, dass diese Art Format einige Stammleser und manche Zufallsleser nicht weiter fesselt oder interessiert. In einem anderen Blog habe ich mal mitbekommen, wie der Autor seine Fortsetzung regelrecht versemmelt hatte: den „Cliffhanger“ geschrieben, dann zwei andere Posts reingeschrieben und dann die Fortsetzung verrecken lassen. Fortsetzungsgeschichten erzähle ich hin und wieder in meinem Blog und die Reaktionen sind immer einander ähnlich: Der Anfang wird honoriert, aber dann flaut das Interesse ab und das Ende erhält kaum noch Reaktion. Ich nehme es dann so wie es ist und wahrscheinlich ist es aber auch so, dass sich meine Schreibe von Fortsetzung zu Fortsetzung verflacht haben mag. Das Urteil überlasse ich meinen Lesern, die noch willens sind zu kommentieren, aber am Ende des letzten Teils der Fortsetzungsgeschichte.
    Mach dein Ding und schau, was nachher sein wird, aber mach dein Ding.

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    • Du hast Recht, man muss sein Ding machen. Wir sind nur keine Schreibautomaten, sondern abhängig von Stimmungslagen. Auch dass man als Blogautor im ständigen Kontakt mit Leserinnen und Lesern steht, ist Fluch und Segen zugleich. Fluch, weil man anfängt, auf Leserstatistiken zu achten und zu interpretieren, was keine Interpretation erlaubt. Zudem gerät man in Abhängigkeit zu positiven Reaktionen. Ich stelle mir manchmal einen Autor des 18. Jahrhundert vor, wie er mit kratziger Feder etwas geschrieben hat, von dem er nicht mal wusste, ob er es jemals gedruckt sehen würde, also ob all sein Mühen mal in sauber lesbarer Form an die Öffentlichkeit gelangen würde. Sein Impuls zu erzählen muss viel stärker gewesen sein als heutige Impulse. Vielleicht liegt es daran, dass die Literatur verflacht. Danke für deinen kundigen Kommentar,

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      • »…auf Leserstatistiken zu achten und zu interpretieren, was keine Interpretation erlaubt«
        Yep! Sehr wichtige Feststellung. Wir verkaufen keine Bücher – wenigstens aus den Verkaufszahlen ließe sich ableiten, daß man eventuell auch gelesen wird. Das hängt dann aber eher mit Geiz zusammen… wenn man schon das viele Geld für das Buch…

        Die »Abhängigkeit zu positiven Reaktionen« dagegen ist wohl eher eine mentale Größe. Manche Blogger suchen Streit. Auch das ist erlaubt, führt allerdings gelegentlich zu eigenartigen Reaktionen, wenn sich das Publikum auch dem anpasst. Der Kiezneurotiker war ein schönes Beispiel dafür.
        Zuviel positive Reaktionen sind eher beängstigend, wie ich finde. Es gibt ein paar Blogs, wo ein Teil der Leserschaft bei jedem neuen Text auf’s Neue so tief ins Herz getroffen ist, daß man sich nach einiger Zeit fragt, wie solche Personen ohne helfende Hand den täglichen Weg bis zur Bushaltestelle bewältigen. Wie gesagt: Beängstigend!
        Dann doch lieber mal so richtig Rabatz machen; auch als Kommentator übrigens! Stichwort »Stimmungslage«: Jeder hat mal einen schlechten Tag und warum sollten die anderen davon nichts mitbekommen?

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        • Den Fall des Kiezneurotikers habe ich vage mitbekommen, aber nur aus 2.Hand, weil ich dort nicht gelesen habe. Auf der Plattform Blog.de habe ich in den ersten Jahren des Bloggens ähnlich unerquickliche Vorgänge miterlebt. Seither achte ich auf gepflegte Kommunikation in meinem Blog. Im Alltag suche ich ja auch keinen Streit und ziehe auch keine Energie aus derlei Händel, wie manche das offenbar tun. Also bitte hier keinen Rabatz machen! Das zieht mir Energie ab. Auch sollte man schlechte Laune nicht an seinen Mitmenschen auslassen.

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  7. Ich mache ja ähnliche Erfahrungen.
    1. Längere Texte werden seltener gelesen
    2. Also zerlege ich sie in mehrere Teile.
    3. Ab Teil 2 der Fortsetzung lässt das Interesse nach.
    4. Für die Leser, die den Anfang verpasst haben, liegt jetzt wieder ein längerer Text vor.
    5. Längere Texte werden seltener gelesen.
    6. Mir doch egal.

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    • Als ich die Folgen deiner ersten Erzählung gelesen hatte, war ich ziemlich davon angetan und das regte mich an, auch mal wieder eine längere Erzählung zu schreiben, was ich im Teppichhaus-Blog oft getan hatte, im Teestübchen aber noch nicht.
      Zu 2. Die Veröffentlichung in Folgen kann sich auch positiv auswirken, weils die Spannung erhöht.
      3. Kann ich für deine Erzählung „Familientreffen“ nicht bestätigen.
      4. Wenn die Folgen untereinander verknüpft sind, gehts.
      5. und 1. Die Erfahrung habe ich auch gemacht.
      6. So sollte es sein.

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  8. Kommentare und Likes sind als Applaus das Brot des (Sprach-)Künstlers. Ich will nicht tiefstapeln, aber da habe ich es besser als Du: Da ich mich gar nicht als solchen sehe, reicht mir schon 1 Besucher, um meinen Blog weiter zu betreiben. Und so ist es auch: Meine Besucherzahl ist durchschnittlich im einstelligen Bereich (1-9). Ich vermute, Dein „Jammern“ ist auf einem hohen Niveau.;-)

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    • Als ich noch in einem Haus mit einer stattlichen Familie lebte, einen Beruf mit vielen Sozialkontakten nachging und einen ansehnlichen Freundeskreis hatte, reichte mir für das regelmäßige Schreiben und Gestalten eines Tagebuchs überhaupt nur ein Leser, mich. Indem es mich in die Fremde verschlagen hat und ich hier relativ isoliert lebe, haben sich meine Sozialkontakte ins Digitale verzogen. Daher das gelegentliche Jammern, wenns zu ruhig ist und mir der (intellektuelle) Austausch fehlt.

      Was dein Blog und dich betrifft, möchte ich widersprechen. Was du schreibst und fotografierst, hebt dich in den Rang eines herausragenden Bloggers. Einstellige Besucherzahlen sind jammerschade. Allerdings lässt sich der Kreis nicht beliebig erweitern. Du bekommst ja schon relativ viele Kommentare. Die alle zu beantworten, kostet Zeit, für einen Berufstätigen mit begrenzter Freizeit nicht unerheblich.

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      • Verstehe. Und bei Dir kommt natürlich auch dazu, daß Du es anders kennst. Bei mir waren die Besucherzahlen immer schon niedrig (außer bei blog.de, aber ich glaube, die haben an der Schraube gedreht, damit die Leute nicht abspringen), und ich bin zufrieden damit.

        Ich danke Dir! – und kann das Kompliment nur zurückgeben: Sehr beeindruckend, wie vielseitig und kreativ Du bist, und das schon so lange. Nicht zuletzt Deine schriftstellischen, sprachlichen Fähigkeiten machen jede Lektüre zu einem Vergnügen. Egal, wie sehr Deine Besucherzahlen sinken, einen Fan hast Du garantiert immer – also keine Gefahr, ins Minus abzurutschen.;-)

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  9. Das Gefühl, die Augen der gewogenen Leser oder Leserinnen mit Textleselänge zu überreizen, kenne ich so gut. Wie viele ellenlange Kommis und Texte verbannte ich schon in Notizzettelarchive, über die jemand wie Niklas Luhmann, der Soziologe nur laut lachen würde. So ein Chaos, würde er sagen und sich die Haare raufen über meine Unordentlichkeit. Manchmal lese ich Kommentare und frage mich wie der Empfänger wohl reagiert haben würde.
    Muss mir eingestehen, dass ich mal wieder zu feige war, sie zu senden oder mich plötzlich der Mut verließ. Das ist menschlich, oder? Genauso wie seine Texte zu versenken, wieder nach oben zu befördern und ihnen manchmal neues Leben einzuhauchen.
    Trotz der offensichtlichen Humorigkeit Deiner Dialoge mit der werten Frau Nettesheim, mag ich die Ernsthaftigkeit des Inhaltes und ich mag auch das Nachdenkliche, das aller Humor immer in mir gleichsetzt. Zu gleicher Zeit. Wenn Texte Fragen stellen, inspirieren sie mich. Gerne lese ich auch längeres am Computer, doch es stimmt leider: es überreizt schnell die Augen. Weswegen ich immer noch die richtigen Bücher so liebe. Das Seitenschnüffeln und Anfassen. Es gibt aber Blogbeiträge, die einfach lesenswert sind. Und dafür opfere ich dann wieder Schreibefreizeit um etwas daraus zu lernen oder zu erfahren oder mich einfach nur zurück zu lehnen und die Show zu genießen. Oft nur ein Mögesternchen hinterlassend, wenn die Zeit nicht reicht oder wenn ich Angst habe, zu viel zu schreiben und den Blogger damit zu überfordern.
    Es gibt noch so viel von Dir, was ich nicht gelesen habe.
    Fein fein, freut sich die Améliefee.

    Liebe Grüße von der Fee

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