Blogkollege Merzmensch zeigt in seinem aktuellen Beitrag
Das wundersame Verschwinden von Bruno Borges unter anderem einen Papierstreifen, der mit Zeichen der Freimaurerischen Winkelschrift beschriftet ist und bildet zur Entschlüsselung eine Grafik des Konstruktionsprinzips aus Wikipedia ab. Die Darstellung ist erkennbar falsch, weshalb die Zeichen auf dem Papierstreifen keinen Sinn ergeben, was Freund Merzmensch natürlich aufgefallen war. Wenn man den richtigen Schlüssel anwendet, steht dort das Alphabet. Das Konstruktionsprinzip der Freimaurerischen Winkelschrift ist nämlich recht einfach, weshalb der Universalgelehrte Giambattista della Porta (1535-1615) sie hochmütig als Schreibweise verspottete „derer sich Landleute, Dämchen und sogar Kinder bedienen könnten.“ Vielleicht hatten bei der falschen Darstellung im Wikipediaeintrag Freimaurer die Finger im Spiel. Denn natürlich ist eine Geheimschrift, deren Schlüssel verraten ist, nicht mehr geheim. Das echte Konstruktionsprinzip, wie es aus der Renaissance übermittelt wurde, hier exklusiv im Teestübchen:
18 Buchstaben des Alphabets stehen paarweise in einer Matrix. Es fehlen „j“, „k“, „u“ und „w“, denn sie sind historisch gesehen erst später dem lateinischen Alphabet zugefügt worden. Das kleine „i“ ist ein Halbvokal und kann „i“ oder „j“ bedeuten, „c“ hat zwei Lautwerte, „c“ oder „k“. Das „u“ ist ebenfalls ein Halbvokal und kann „u“, oder „v“ bedeuten. Mit dem doppelten „u“ kann man das „w“ schreiben. U-x-y-z haben eine eigene Matrix.
Zum Verschlüsseln zeichnet man jeweils das zugehörige Winkelelement. Der 2. Buchstabe im jeweiligen Feld der Matrix wird mit einem Punkt angezeigt. Zum Entschlüsseln liest man die Buchstaben aus den Matrixen aus. Das ist kinderleicht, kann jeder Landmann und erst recht jedes „Dämchen“.
Kleiner Scherz: Wer das unten verschlüsselte Zitat entschlüsselt, wird eine „Ehrenrettung“ der Dämchen durch den Hamburger Kaffeeröster Albert Darboven lesen können.
Hehe, „bester Freund des Menschen“ 🙂
Danke für die Beschreibung des Code. Ich habe hier übrigens eine Seite gefunden, mit welcher man PigPens aus verschiedenen Sprachkulturkreisen entziffern kann (und es gibt tatsächlich unterschiede).
http://www.quadoo.de/freemason/freimaurer-decoder.html
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Danke für den Hinweis. Ich habe mir die Varianten angesehen. Sie sind jüngeren Datums, weil dort Buchstaben eingearbeitet sind, die erst später ausdifferenziert wurden. Mein Besipiel ist so aus der Renaissance übermittelt. Bei Wikipedia ist das Prinzip verfälscht. Man kann damit zwar einen Text ver- und entschlüsseln, aber der Schlüssel hilft nicht beim Entschlüsseln historischer Texte, die allesamt wie oben beschrieben verschlüsselt sind.
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Pingback: Das wundersame Verschwinden von Bruno Borges | Merzmensch
Die Frau ist der beste Freund des Menschen.
… und ich bin eine gelehrige Schülerin und hebe alles auf.
😉
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Ist doch wahr!
Du erinnerst dich? Die Erstveröffentlichung stammt vom April 2007. Ich musste die Bilddateien erst wieder suchen. Die sind mit dem Abschalten des Blog.de-Servers verschwunden gewesen.
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Ja, ich erinnerte mich und fand es auf Anhieb wieder in meinem Zettelkram.
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Ich erinnere mich auch, aber ich blogge erst seit 2 Jahren….Wikipedia ist zurecht keine Quelle, die man beim wissenschaftlichen Arbeiten nutzen sollte;-)
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Kein Wunder, denn über die Freimaurerische Winkelschrift habe ich im Juni 2016 schon mal geschrieben. Nachdem ich die Unstimmigkeit bei Wikipedia via Merzmensch entdeckt und bei ihm kommentiert hatte, habe ich nur flüchtig nachgeschaut, wo ich schon mal darüber geschrieben habe. Im Teppichhaus Trithemius bei Twoday.net wurde ich fündig, habe in der Eile nicht daran gedacht, dass es eine neue Version gibt, ich Schussel. Was in diesem Fall bei Wikipedia stutzig machen muss: Es fehlt jeglicher Literaturhinweis. Es sind nur Quellen aus dem Internet angegeben.
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Ich habs. Ich habs.
😉
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Glückwunsch!
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Dankeschön.
Nur: wo wohnt diese Frau?
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Das weiß eventuell Herr Darboven.
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Sehr gut! So eine Geheimschrift kann ich gut verwenden. 😉
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Die ist aber leicht zu entschlüsseln.
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Lieber Jules,
wenn ich manchmal etwas von mir gebe, habe ich den Eindruck, meine Worte sind schon verschlüsselt. 😉 Dazu noch diese Schrift, und der Rest versteht mich auch nicht mehr! 😉
Gruß Heinrich
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Kafka sprach zu Rudolf Steiner:
„Von euch Jungs versteht mich keiner!“
Darauf sagte Steiner: „Franz,
ich versteh dich voll und ganz!“
(Robert Gernhardt)
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Wie schön, dass ich mich noch an den Beitrag aus dem letzten Jahr (?) erinnern kann. Das heißt, sie bleiben in Erinnerung, deine Beiträge. Nicht dass ich daran gezweifelt habe, aber ich lese über Dinge die mir nicht ganz fremd sind, noch ein kleines bisschen lieber als über jene von denen ich noch nie hörte.
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Gut erinnert, liebe Mitzi. Ja, im Juli 2016 hast du einen ähnlichen Beitrag hier gelesen und kommentiert. Ich dagegen hatte das schon wieder vergessen und wurde erst durch den bloginternen Bibliothekar daran erinnert..https://trittenheim.wordpress.com/2016/07/25/frauen-und-schrift-einiges-ueber-verschluesselung/
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