Zum Geburtstag ein paar Schecks

scheck-titanicEs gilt schon lange nicht mehr als anrüchig, sich in der Öffentlichkeit als Wohltäter feiern zu lassen. Diese Unsitte hat ihren ungewollt komischen Ausdruck gefunden in der Übergabe symbolischer Riesenschecks, ein beliebtes Motiv in der verschmockten Lokalpresse. Schon im Titanic-Magazin August 1993 habe ich mich auf einer Doppelseite darüber lustig gemacht (Startbild, zum Vergrößern bitte klicken). Wer glaubt, die Sitte habe sich längst erledigt, möge in der Google-Bildersuche nur nach „Scheckübergabe“ suchen.

Da ich mich heute nicht dem naheliegenden Thema Freitag, der 13. widmen wollte, schaute ich nach, wer denn am 13. Januar alles Geburtstag hat – und fand den ehemaligen Aachener Oberbürgermeister (1989 – 2009) Jürgen Linden, im Teestübchen kein Unbekannter. Er wird heute 70 Jahre. Als er noch Oberbürgermeister war, verging kein Tag, an dem er nicht in der Lokalpresse abgebildet war, oft auch in der Nachbarschaft von Riesenschecks. Daher zeige ich ihn in der Neubearbeitung einer Gif-Animation, die ich erstmals im März 2008 im Teppichhaus Trithemius veröffentlicht habe. Viel Vergnügen!

 Fotos aus: Aachener Nachrichten, Aachener Zeitung, Super Sonntag - Gif-Animation und Text: JvdL

Fotos aus: Aachener Nachrichten, Aachener Zeitung, Super Sonntag – Gif-Animation und Text: JvdL

17 Kommentare zu “Zum Geburtstag ein paar Schecks

  1. Das gif muss ich mir später ansehen. Leider vertragen sie sich nicht mit der App für das iPad. Müssen sie auch nicht….ich komme einfach später wieder.
    Bis dahin bin ich froh, gerade nichts mehr über Freitag, der 13. zu lesen. Am Abend hat man einfach schon zu viel davon gehört und gelesen. 😉
    Schöner sind die überdimensionalen Schecks. Die immer ein wenig albern aussehen.
    Einschöbest Wochenende, lieber Jules.

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    • Wusste ich doch,dass ich mit dem iPad nicht kompatibel bin, liebe Mitzi, denn an der so gelobten Technik kann es doch nicht liegen. Schön finde ich aber, dass du das Teestübchen auch besuchst, wenn du unterwegs bist. Die überdimensionalen Schecks sind so absurd wie das Protzen mit Wohltätigkeit peinlich ist. Erstaunlich, dass die Leute, die sich damit abbilden lassen, sich nicht albern vorkommen.
      Ein schönes Wochenende auch dir, mein Liebe!

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      • Ich vermute, diese Spender empfinden es selbst nicht als albern. Sonst könnte ich mir das Honigkuchen Grinsen nicht erklären ;).
        Die Technik ist sehr praktisch. Das Gif konnte ich mir mittlerweile ansehen. Wie immer, sehr gelungen lieber Jules.

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  2. Hierorts gab es auch einmal so einen ein- , und täglich abgebildeten Lokalpolitiker, um dessen Gesundheit man sich sofort sorgte, wenn er an einem Tag versehentlich einmal nicht in der Lokalpresse zu sehen war.

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  3. Aber wer kann denn etwas dagegen haben? Sprechen wir nicht immer von der offenen Hand… oder war es die öffentliche? Ach, egal. Geben ist seliger denn nehmen, also sind doch die Beschenkten in einer arg unseligen Position. Aber das checken die ja nicht.

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    • Ich weiß auch nicht, warum Frau Nahles aus dem Armutsbericht der Bundesregierung vom Dezember 2016 folgenden Satz streichen ließ: „Die Wahrscheinlichkeit für eine Politikveränderung ist wesentlich höher, wenn diese Politikveränderung von einer großen Anzahl von Menschen mit höherem Einkommen unterstützt wird.“ Wenns gestrichen ist, wirds wohl nicht stimmen. 😉
      Gut, dass du auf die „unselige Position von Beschenkten“ hinweist. Umgekehrt ist es ein Problem. Viele Reiche wollen einen schwachen Staat, und allgemeine Wohlfahrt soll von Stiftungen ausgehen. Das macht aber aus Anspruchsberechtigten Almosenempfänger.

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      • Da sind wir auf dem Weg von der Verteilungsgerechtigkeit zum Verteilen von Alomosen. Aber ich finde es auch ganz hervorragend, wenn mir der Staat mein Einkommen mehr oder weniger unversteuert überlässt und ich dafür ab und an einmal darüber nachdenke, wem ich denn einmal etwas zukommen lassen möchte. Muss ja nicht jeder gefördert werden. Etwas ordentlich und dankbar sollten die schon sein.

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