Das letzte Cartoon dieser Serie. Nach der Schule des Gehens gibt es heute die Schule des Stehens, was durchaus metaphorisch zu verstehen ist, im Verharren auf anerkannten Denkweisen, dem geistigen Stillstand. Der Schule kommt hier die Aufgabe zu, angepasste Denker hervorzubringen. Sie ist darin effektiver als man glaubt. In 25 Jahren als Lehrer habe ich oft erlebt, dass gerade die Querdenker, die Unangepassten in ihren Schulkarrieren scheiterten. Andererseits habe ich mündliche Abiturprüfungen erlebt, bei denen Abiturienten mit einer Eins den Raum verlassen haben, die mich denken ließen: „Ich habe keinen einzigen eigenen Gedanken gehört. Alles wunderbar angelesen und nachgebetet.“ Dabei war mir klar, dass die Schülerinnen oder Schüler zu eigenen Gedanken in der Lage waren, nur eben schon verinnerlicht hatten, dass man mit dem getreulichen Wiederkäuen besser voran kommt. So viehisch geht es hurtig weiter in Studium und Ausbildung. Da brauchen wir uns nicht zu wundern, dass die Gesellschaft in jeglicher Hinsicht von der Mittelmäßigkeit dominiert wird. Die mittelmäßigen Denker geben überall den Ton an. Die gesellschaftliche Mitte hat inzwischen eine beängstigende Sogkraft entwickelt. Da wächst ein Schwarzes Loch der Durchschnittlichkeit, das einmal an seiner eigenen Masse zusammenkrachen wird.
Da hast Du leider Recht. Und leider geht es nicht nur vielen Schülern so, sondern auch vielen Lehrern. 😦
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Glaube ich gern. Hab aber nicht viele getroffen.
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Ich glaube, dass das ganze gesellschaftliche System in Deutschland auf Anpassung angelegt ist. Damit braucht man auch keine Verantwortung übernehmen.
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Es hat vermutlich was mit Angst zu tun, nämlich anzuecken und ausgegrenzt zu werden. Während einer Computerfortbildung fragte mich einmal eine Kollegin von einer anderen Schule: „Sie haben immer so eigene Meinungen. Ecken Sie da in Ihrem Kollegium nicht an?“ Ich sagte: „Doch, aber das ist nichts Schlimmes.“
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Ich glaube aber auch, dass von Klein auf Kinder indoktriniert werden, dass es besser ist, angepasst zu sein. In keinem Land wollen so viele Universitaetsabgaenger Beamte werden wie in Deutschland.
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Ist ja ulkig. Hast du da eine Statistik?
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ich habe es einmal gelesen, ich weiss nicht mehr wo, ich schau nochmal nach!
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Ich habe nur diese Zahl gerade gefunden
78 % der angehenden Akademiker wollen als Angestellte oder Beamte arbeiten.
http://www.job-und-chancen.de/studium/1139-deutschland-fehlen-die-gr%C3%BCnder
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Vielen Dank für den Nachweis, liebe Ann!
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er beweist ja nicht genau, was ich gesagt habe, aber selbst diese Zahl ist schon aussagekräftig!
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Immerhin spielen Pakistan und Belgien in unserer Liga. Das ist doch mal was.
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stimmt 😉
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Schräge Typen, Leute die sich quer stellen und womöglich eigene Gedanken entwickeln, halten den Laden auf. Nachdenken hält den Betrieb auf. „Keine Atempause, Geschichte wird gemacht, es geht voran!“ (Fehlfarben)
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Danke für deinen sehr treffenden Kommentar!
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Du hast mit diesem Cartoon ja ein Prinzip umgekehrt, welches schon lange bekannt ist. Wer kennt nicht die Geschichte von den Leuten, denen gesagt wurde, dass etwas so nicht ginge, bis dann einer kam, der das nicht wusste und es einfach tat. Oder die Geschichte von der Hummel, die nach physikalischen Gesetzen nicht fliegen kann, es aber trotzdem tut. Mir persönlich, so abgedroschen sie auch sind und so oft, wie sie einem begegnen, sind diese Beispiele trotzdem lieber als deines. Ich freue mich lieber über das eine Mal Jubilieren als über das hundertfache Jammern zu verwzeifeln.
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Der Witz darf nicht fragen danach, was den Leuten lieber ist, sondern ist anarchisch.
Damit es dir gefiele, müsste K-H also zum Erstaunen des Lehrers so stehen bleiben. Es würde die Aussage nicht nur umkehren, sondern über die Rolle der Schule im Anpassungsprozess lügen. Wo wäre der Witz?
Oder ich zeichne eine Hummel und texte: „Sie kann eigentlich nach den physikalischen Gesetzen nicht fliegen.“ Hier tut sie es doch, ist aber nur eine Zeichnung, also keine echte Hummel, haha.“ Dann würde der Witz einen anderen Aspekt herausstellen, wie er sich findet in René Magrittes Gemälde einer Pfeife mit der Bildunterschrift „ceci n’est pas une pipe“ (nämlich nur das Bild einer Pfeife).
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Schöne Serie! Gestern habe ich den Paßgang im Büro geübt, ging ganz gut, es hat mich daran erinnert, wie wir als Kinder Paradieren geübt haben („Hände an die Hosennaht!“). Was das Stehen anbetrifft, gehöre ich wohl leider zum Mittelmaß, aber ich gebe mir Mühe, öfter mal schräg herauszuragen (jedenfalls im übertragenen Sinne).;-)
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Schön, dass du dich hast anregen lassen und danke fürs Lob. Tatsächlich hilft „Hände an die Hosennaht“ bei der Passgangübung. Ich widerspreche dir ungern, aber im Denken gegen den Strich bist du Meister.
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Aber trotz Mittelmaß, wie du es sagst, stehen deutsche Erzeugnisse in Qualität und Beliebtheit weltweit oft an erster Stelle.
Wie „schlecht“ oder untermittelmäßig müssen da erst die anderen sein?
Oder gleichen die anderen dafür im philosophischen und/oder geistigen Bereich aus?
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Ja, auch bei den Patentanmeldungen ist Deutschland weltweit führend. Aber schau dir unsere Politikerriege an, die sogenannten geistigen Eliten, unsere desolate Medienlandschaft.
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An die habe ich – ehrlich gesagt – nicht gedacht. Weil der Begriff „Mittelmaß“ wäre für diese Herrschaften ja ein Lob …
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