Zum Anhören bitte Bild klicken! (Lies simultan in einem zweiten Fenster meine fast wörtliche Übersetzung)
Eines Tages im Stall eines Bauernhofes ist das Pferdchen krank. Das Pferdchen ist schon alt, ist schon eine zeitlang nicht in Ordnung, aber nun ist es sehr krank. Es liegt schon einige Tage platt auf der Erde, auf etwas Stroh, lustlos vor sich her starrend, und die Tiere, die rundum in ihren Verschlägen hocken, machen sich große Sorgen ums Pferdchen, vor allen anderen: das Ferkel. Denn das Pferdchen und das Ferkel sind schon jahrelang treue Freunde. Sie haben eine intensive Verbindung, und das Ferkel sieht die Situation mitleidig an.
Der Bauer, der eigentlich auch nicht recht weiß, was er mit dem Pferdchen tun soll, hat den Tierarzt geholt, und der Tierarzt untersucht das Pferdchen. Er guckt nach den Hufen, unter den Schwanz, leuchtet ihm mit einer Taschenlampe in die Augen und sagt zum Bauern: „Ich will ehrlich zu dir sein, es sieht nicht gut aus. Das Pferdchen ist sehr krank. Ich muss ihm ein starkes Medikament spritzen, dann warten wir zwei Tage, aber wenn es dann nichts geholfen hat, wenn das Pferdchen nicht auf die Beine kommt, muss ich es einschläfern.
Der Bauer seufzt. Er ist niedergeschlagen, denn er liebt sein Pferdchen sehr und verlässt mit gebeugtem Rücken zusammen mit dem Tierarzt den Stall. Die Atmosphäre ist nicht gut. Und das Ferkel, das alles verfolgt hat, springt, sobald die beiden Männer weg sind, auf und rennt auf seinen kurzen dicken Beinchen zu seinem Freund, dem Pferdchen, und sagt: „Pferdchen, du hast gehört, was sie gesagt haben. Du musst aufstehen, sonst werden sie dich einschläfern!
Das Ferkel hat den Ernst der Lage erkannt, aber das Pferdchen schnaubt nur und reagiert nicht. Es bleibt liegen – bis zum folgenden Tag. Aber das Ferkel ist ein treuer Freund, ein echter Freund, und ein echter Freund gibt nicht auf. Am folgenden Morgen steht es schon wieder bei seinem Freund und ruft: „Pferdchen, komm, los, Pferdchen, du musst aufstehen! Morgen kommt der Tierarzt, und dann geben sie dir eine Spritze, wenn du nicht aufstehst. Ich will dich nicht verlieren! Komm, Freund, tu es für mich!“
Aber das Pferd bewegt sich nicht.
Am folgenden Morgen geht die Sonne auf und scheint dem Ferkel in die Augen, das wach wird und weiß: Heute entscheidet es sich. Heute heißt es alles oder nichts. Und es stapft auf seinen kleinen dicken Beinchen zum Pferdchen, guckt ihm direkt in die Augen und sagt „Pferd! Pferd, nun höre mir gut zu. Ich bin schon jahrelang dein bester Freund. Ich habe dich noch nie um was gebeten. Aber nun tue ich es . Pferd, du musst aufstehen! Komm, du kannst es! Ich will dich nicht verlieren. Bitte steh auf!!“
Und ein Wunder geschieht. Das Pferdchen guckt seinem besten Freund in die bangen Augen und es richtet sich mit zitternden Beinen sehr langsam auf. „Qieck, Quieck!, ruft das Ferkel, denn es ist sehr glücklich. Und in diesem Augenblick kommt auch der Bauer in den Stall, begleitet vom Tierarzt und sieht, was da geschieht, sieht das Pferdchen wieder auf den Beinen und ruft: „Hurra! Hurra! Ein Festtag! Das Pferdchen hat sich aufgerichtet! Es ist genesen. Wir müssen das feiern! Los!“, ruft der Bauer, (…)
(Pointe bei 4:18)
Schweinerei!
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Ich nehme mal an, dass die gute Frau pro Zeiteinheit entlohnt wird, denn der Anlauf, den sie nimmt, ist schon beeindruckend lang.
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Stimmt, man kann den Witz kürzer erzählen, aber es ist Radio, und manche Leute lassen sich gern unterhalten. In der Sendung erfüllt Frau Merckpoel Zuhörerwünsche, und hier hat ein Anrufer, Jan, sich gewünscht, dass sie einen Witz erzählt.
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Hab den Witz bei meiner Frau ausprobiert.Obwohl ich keine Witze erzählen kann, hat er funktioniert, muss also Qualität haben.
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Uitstekend! Ze vertelt de grap echt geweldig1
Ihr zuzuschauen macht allein schon Spaß!
Dank je voor deze prachtige grap!
Lieve groeten!
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Ongelooflijk hoeveel bezoekers van het Teestübchen nederlands begrijpen. Zum Zuschauen auch witzig, Linde Merckpoel in einem gefakten Streit, die Geschichte hinter einem Verkehrsunfall mit einem umgekippten Fischtransporter:
beste Grüße!
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Ganz leise schleich ich mich wieder raus.
Man gibt ja so ungern zu, dass man einen Witz nicht kapiert hat ;).
Aber – und das ist echte Vortragskunst – Frau Merckpoel ist klasse.
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Liegt vermutlich an der Sprachbarriere. Der Bauer ruft: „Hurra! Das Pferdchen ist genesen. Wir müssen das feiern!“ Und wie bei Festen auf dem Land üblich: „Wir schlachten das Schwein!“
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Ah….ich verstand auch beim fünften Mal „was lacht das Schwein?“ Jetzt bin ich bei euch! :))))
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Ich gebe zu: Ich habe das Ende auch dreimal anhören müssen, bis ich verstanden habe, was dem Ferkel zustoßen sollte. (Danke für den Hinweis auf 4:18.) – Sehr, sehr, sehr lustig! Da kann man Tränen lachen beim Zusehen. Meine Lieblingsstelle ist übrigens das Ferkelgrunzen im Mittelteil 😀
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Interssanter Weise haben nur die Teestübchenbesucher aus Süddeutschland oder Österreich diese Verständnisschwierigkeiten bekannt. Ich habs freilich leicht, denn hab 25 Jahre an der Grenze zu Holland gelebt und auch davor viele Kontakte dort gehabt. Das Quieken gefällt mir auch gut, wenngleich ein flämisches Ferkel offenbar nicht quiekt, sondern eher quiecht.
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Ich hatte ja mal einige Monate lang eine Freundin aus Heerlen. Aber wir haben nur deutsch und englisch miteinander gesprochen. Das einzige Wort, das ich damals gelernt habe, ist „honnepon“ ;-}
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Das Wort kenne ich leider nicht. Was soll es heißen?
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„Schätzchen“ oder sowas in dieser Bedeutungsecke, sagte jedenfalls Merle.
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Schätzchen von Merle! Wie hübsch.
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ich habe noch nie jemanden erlebt, der so einen Witz erzählen kann…..Deze vrouw heeft een ongelooflijke talent. Bedankt Jules voor de invoering !
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Gerne! Ja, ein Talent, auch schauspielerisch wie hier weiter unten:
http://trithemius.de/2014/08/20/schmocks-trendkompass-sommerblues-dicke-luft-und-fisch/
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Ich hab zwar nix verstanden und kapiert, aber höre ich Niederländer sprechen, muss ich automatisch lachen … 🙂
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Die Pointe habe ich oben bei Mitzis Kommentar schon übersetzt. Dann kannst du auch über den Inhalt lachen.
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Ah … danke. Beruhigend zu sehen, nicht der einzige mit sprachlichen Problemen zu sein … 🙂
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Gerne. Das Niederländische ist ja dem Niederdeutschen verwandt, aber den Oberdeutschen Dialekten fern, was eure Verständnisprobleme erklärt.
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Lieber Herr Ösi, wat’n nu los? Die Pointe muss man nicht unbedingt sprachlich verstehen, nach dem langen Vorspann, konnte die Geschichte doch gar nicht anders enden.
:))
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Aber mit einem versöhnlichen Ende hätte ich doch rechnen mögen dürfen wollen …
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Für dat Paard war et doch schön.
Und für´n Bauern doch auch. Der hat wat zum Feiern und zum Futtern.
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Lieber Trithemius,
Sie haben schon mehrere Beiträge verfasst, die einen Fleischfresser nachdenklich machen. Dieser „Witz“ hilft auch ungemein, den Weg zur vegetarischen Ernährung einzuschlagen, oder wenigstens zu suchen.
Gruß Heinrich
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Lieber Heinrich,
hier ist’s aber ein Effekt, den ich weder beabsichtigt noch erwartet habe. Ich fand nur die Presentation des Witzes durch Linde Merckpoel so bemerkenswert wie auch die überraschende Pointe. Wenns Ihnen den Weg zum Vegetarismus ebnet, ist es freilich doppelt schön, obwohl ich nicht missionieren will.
Beste Grüße,
Jules
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Die makabre Pointe hattte etwas von Roald Dahl: „Küsschen, Küsschen“
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Ich erinnere mich nur noch schwach. Wo sind die Bezüge?
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Hast Du dieses Büchlein einmal gelesen, Jules?
Diese wirklich vergnüglichen Kurzgeschichten beginnen harmlos und enden stets auf besondere Weise makaber.
Den Bezug zum Schwein betreffend habe ich kurz im Netz geklaut:
Die Kurzgeschichte namens „Schwein“ zeigt einen naiven jungen Mann, der bisher abgeschieden bei seiner alten Tante gelebt hat. Von der Tante vegetarisch erzogen, ist er zu einem unbekannten Spitzenkoch vegetarischer Menüs geworden und sein Verhängnis trifft ihn erst nach dem Tod der Tante in der Großstadt, wo er erstmals Fleisch probiert…..
Ich liebe dieses Büchlein.
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Und eine der hinteren Geschichten handelt von einem Brautpaar und einem Schlachthof…. 🙂
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Ja,genau, danke für die Erinnerung. ich habs in den 1970er Jahren gelesen und hab das Buch in gebundener Ausgabe sogar mal besessen, aber bei einem meiner vielen Umzüge nicht mitgenommen.
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Heel leuk, wat heb ich gelachen! Obwohl man ja auch weinen könnte.
Aber Niederländisch ist das nicht, das ist allerfeinstes Belgisch met een zachte g en een rollende r.
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Nun hat mir die Autokorrektur das ik zum ich verbogen.
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Freut mich. Ja, Linde Merckpoel uit Hamme in de Belgische provincie Oost-Vlaanderen is een radiopresentator bij de Vlaamse radiozender Studio Brussel . Ich mag die weichere Aussprache des Niederländischen der Vlaamingen.
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