Wido fragte: „Hat Gott kein Mitleid mit den Toma? Andere Völker kennen die Schrift. Nur die Toma bleiben unwissend.“
Gott sprach: „Ich fürchte, dass ihr keine Achtung mehr vor dem Glauben und den Überlieferungen haben werdet, wenn ihr fähig seid, euch schriftlich auszudrücken.“
„Gar nicht“, erwiderte Wido, „wir werden weiterleben wie vorher. Ich verspreche es.“
„Wenn es so ist“, sagte Gott, „will ich euch die Kenntnis der Schrift gewähren, aber nehmt euch in Acht, dass ihr sie nicht einer Frau verratet.“ (zitiert nach Ignace Gelb)
So wie bei dem afrikanischen Stamm der Toma geht es zu, wenn ein Volk sich von einer rein mündlichen Kultur zur schriftlichen Kultur wandelt. Verbreitet ist der Glaube an den göttlichen Ursprung der Schrift. Sie ist zunächst nur einer elitären Kaste zugänglich. Oft sind es Priester, die sich mit Hilfe der Schrift ihre Macht sichern. In vielen Kulturen lernen die Frauen als letzte die Schrift. Weiterlesen