Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim (1486-1535) Handschrift, Foto und Gifanimation: Trithemius
Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim (1486-1535) Handschrift, Foto und Gifanimation: Trithemius
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Schöne Handschrift – aber ein bisschen wohltemperiert verwirrt, auch ohne Internet, scheinen die Herrschaften schon damals gewesen zu sein … 🙂
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Dankeschön. Tatsächlich war Agrippa von Nettesheim Magier und Universalwissenschaftler, mit ihm trennten sich Alchimie und Wissenschaft. Als Jurist verteidigte er erfolgreich eine der Hexerei beschuldigte Frau vor der Inquisition.
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Bisher war „Nettesheim“ für mich nur mit deiner reizenden Kollegin verbunden. Durch deinen kleinen (mit schöner Handschrift präsentierten) Auszug bin ich neugierig geworden und habe für seine Zeit ganz erstaunliche Zitate gefunden. Den Frauen gegenüber sehr wohlwollend.
Kompliment auch für das Gif, lieber Jules. Schon ohne den Text, der in die Hand fällt, zu lesen, gefiel es mir.
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Frau Nettesheim ist übrigens stolz darauf, eine direkte Nachfahrin von Agrippa zu sein, was aber zumindest fragwürdig ist, weil Agrippas Söhne den Namen von Nettesheim abgelegt haben. Eine andere Beziehung: Agrippa war zeitweise Schüler des historischen Trithemius. Da ich in Nettesheim geboren bin, wurde ich früh auf Agrippa aufmerksam und über ihn auf Trithemius. Vielleicht wars aber auch umgekehrt. 😉 Er ist jedenfalls eine faszinierende Figur im deutschen Humanismus, ein Universalgelehrter, der auch Magie betrieb, die er aber in der Schrift
De incertitudine et vanitate scientiarum („Von der Ungewissheit und Eitelkeit der Wissenschaften“), Köln 1527 komplett als Humbug enttarnt hat. Offenbar hatte er aber tasächlich eine hohe Meinung von Frauen. Vielleicht meinst du das Zitat: „Und wenn es nicht durch die Gewohnheit den Weibern verboten wäre zu studieren, so würden wir zu unserer Zeit derer noch mehr gelehrte Frauen zu sehen bekommen als unter den gelehrtesten Männern.“
Dabnkeschön für dein Lob meiner Gifanimation, liebe Mitzi.
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Genau dieses Zitat meinte ich. Für die damalige Zeit sehr ungewöhnlich und wahrscheinlich auch mutig. Einige andere haben mir auch gefallen. Zum Beispiel: „Der Männer Liebe ist heftiger, der Weiber halsstarriger; der jungen Leute leichtfertiger, der Alten lächerlicher.“
Mit Frau Nettesheim wäre ich nicht so streng. Dank ihrer Verwandtschaft schließt sich der Beziehungs-Kreis noch schöner. Mir zumindest bleibt dank dieser Eselsbrücken vermutlich sowohl dein Geburtsort als auch die Verbindung von Agrippa zu Trithemius (zu beiden) in Erinnerung.
Es war nur ein kurzer Text, aber mehr braucht es manchmal mich nicht um sich doch einige Zeit mit Inhalt und Personen auf kurzweilige und interessante Art zu beschäftigen.
Einen schönen Sonntag, lieber Jules.
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‚Kein Wässerchen trüben können‘ hat da dann wohl seinen Ursprung.
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Das ist witzig geschlossen, passt aber nicht ganz. Kein Wässerchen trüben können – im Sinne von unschuldig sein würde Frauen eine generelle Unschuld unterstellen. Agrippa hat seine Bemerkung ja rein körperlich gemeint. Nach Lutz Röhrich geht „Kein Wässerchen trüben können“ auf die Äsopsche Fabel vom Wolf und dem Lamm zurück, in dem der Wolf das unterhalb von ihm am Bach trinkende Lamm beschuldigt, ihm das Wasser zu trüben.
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Eine generelle Annahme weiblicher Unschuld würde ich auch nicht unterschreiben wollen. Meine Frau zum Beispiel ist immer an allem schuld.
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Ganz automatisch habe ich hier „gefällt mir“ angeklickt. Ich bitte dich, mich bei deiner Frau für das Versehen zu entschuldigen. In meiner Ehe war es übrigens immer umgekehrt. Ich war immer schuld.
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Schon wieder ist meine Frau schuld daran, dass ich etwas – oder jemanden – entschuldigen muss. Und das auch noch bei ihr. Wenn keiner zuhört, bin ich durchaus auch bereit, zuzugestehen, dass ich ab und zu ein ganz klein wenig Verantwortung, Schuld will ich nicht gleich sagen, also, eher kaum, fast nicht – zu tragen habe.
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Mist! Das wäre doch mal schön charmant gewesen.
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Und ich bin auch noch der Spielverderber.
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Wenn wir davon ausgehen, dass ich aufgrund meines Geschlechtes kein Wässerchen trüben und damit auch sicher nichts verderben kann, dann vermutlich ja. 😉
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Ich kenne aber mindestens eine Frau, die gerne Schlamm aufwühlt.
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Das von Agrippa von Nettesheim Beschriebene kann unmöglich das Resultat realer Beobachtungen sein. Mein Duschwasser beispielsweise ist oft schmutzig, und auf den Rücken (eher auf den Po) bin ich nur zweimal gefallen: einmal, als man mir einen Stuhl weggezogen hat, und einmal, als ein Sitz in der Bahn sich automatisch hochgeklappt hat, als ich aufgestanden bin, ohne daß ich es bemerkt habe. Beide Male hat es mir ganz und gar nicht gefallen!
Bevor ich es vergesse: eine schöne Überschrift!
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Du darfst nicht vergessen, dass man sich im 16. Jahrhundert nicht duschte, sondern mit stehendem Wasser im Zuber wusch, nicht selten wuschen sich hintereinander mehrere Menschen mit demselben Wasser. In solch einem Fall würde ich mich lieber mit dem Waschwasser einer Frau waschen als mit dem eines Mannes, da vertraue ich Agrippas Aussage. Was das Hinfallen betrifft, weiß ich nicht, auf welche Erfahrungen er zurückgriff. (Er war immerhin auch Arzt.) Zumindest gab es damals keinen automatisch hochklappenden Bahnsitz, der dich bedauerlicher Weise hat hinfallen lassen. 😉
P.S.: Welche Überschrift meinst du?
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die, in der steht: „… wo wohl die Grenzen für das Überschriftfeld im wordpress-Blog zu finden wären, ob bei einer wirklich langen Überschrift etwa ein altes Weib …“. In der eigentlichen Überschrift steht zwar „Handschrift“, aber rechts oben unter „Beiträge“ erscheint dieser lange Titel.
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Danke für das Kompliment und die Erläuterung.
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Druckschrift.
Dann so verschwurbelt, dass ich mich mitten im Satz heillos verquaste. Was war mit dem selbstreinigendem Weib im Mittelteil?
Egal.
Dann doch lieber aus Händen lesen.
Liebe Morgengrüße von der Fee ✨
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Agrippas Sprache ist schon gewöhnungsbedürftig. Der Textauszug stammt aus „Vom Adel vnnd fürtreffen Weibliches geschlechts/ herrn Henrici Cornelij Agrippe/ Löblichs Büchlin“, publiziert 1540 (Übersetzung von Declamtio de nobilitate et praecellentia Foeminei Sexus),
„Aus der Hand lesen“ ist hübsch. Nur dass die Handlinien so eindeutig nicht sind😉
Liebe Morgengrüße,
Jules
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Das sähe wer Handlesen könnte sicher anders…🤗
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Zumindest hat die Alphabetschrift eine überindividuelle Eindeutigkeit. Den Wörtern, aus denen diese Bemerkung hier besteht, ordnen wir unabhängig voneinander ähnliche wenn nicht gleiche Bedeutung zu. Ich habe mal ein niederländische Handleserin erlebt. Sie las meiner Freundin aus der Hand, und ich musste übersetzen. Was da rauskam, weil ihr der unmittelbare Zugang fehlte, war der reine Quatsch und stimmte hinten und vorne nicht mit den realen Begebenheiten überein.
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Mir hat mal so ein altes Zigeunermuttchen die Hand gelesen. Die Zukunft wollte ich gar nicht wissen, sie zwinkerte mir aber viel sagend zu. Über die Vergangenheit konnte sie mir so viel berichten, dass ich sie zumindest fragte, ob sie meine Mutter rein zufällig kenne. Sie verneinte. Seither halte ich mich für einfach und beliebig austauschbar gegen alle möglichen anderen Menschen. Ich misstraue vor allem zwinkernden alten Damen, die mir die Zukunft (nicht) prophezeien wollen. Oder können. Oder beides.
🙂
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