brain gap – Über Mode und ästhetische Katastrophen

Gewisse Verirrungen in der weiblichen Mode halten sich erstaunlich lang. Ich weiß gar nicht mehr, wann die grauenhaften Hüfthosen aufgekommen sind. Immerhin habe ich mich nachweislich schon im Jahr 2005 negativ darüber geäußert und vermutet, nur ausgemachte Frauenfeinde könnten diese visuelle Pest ausgedacht und in den Modemarkt gedrückt haben. Noch 2006 hatte ich die Hoffnung, dass die ästhetische Katastrophe langsam verschwinden würde und im nächsten Jahr verröchelt wäre. Ist sie nicht. Den Hüfthosen war auf mindestens ein Jahrzehnt nicht zu entkommen. Vor allem gab es in den Geschäften nichts anderes zu kaufen, und eine Frau, die sich nicht diesem Diktat unterwerfen wollte, musste versuchen, eine passende Männerjeans zu bekommen. Zur Erinnerung will ich noch mal meine Argumente gegen die Hüfthosen zusammenfassen und etwas vorausschicken:

Als Mann finde ich den weiblichen Körper schöner als den des Mannes. Es gibt nur einen „Makel“ der weiblichen Gestalt: Der Körper der durchschnittlichen Frau hat einen tieferen optischen Schwerpunkt als der Körper des Mannes, weil die Beine der durchschnittlichen Frau im Verhältnis zum Rumpf kürzer sind als beim durchschnittlich gewachsenen Mann. Deshalb tragen Frauen schon seit Jahrtausenden hohe Schuhe, weil sie nicht nur die Körperhaltung straffen, sondern den optischen Schwerpunkt nach oben verlagern.

plateausohlenHüfthosen jedoch bewirken genau das Gegenteil, besonders wenn sie in Kombination mit Ballerinas getragen werden. Der optische Schwerpunkt der Frau rutscht nach unten. Angenommen in zwanzig Jahren siehst du dir einmal alte Fotos oder Filmdokumente aus dem Jahr 2005 an. Dann wirst du das hier bestätigen: Hüfthosen machen Dackelbeine. Als Visionär, habe ich das schon Jahrzehnte gesehen und unter der ästhetischen Katastrophe gelitten.

Es ist jetzt gut sechs Jahre her, da sagte meine damalige Freundin: „Immer mehr Mädchen vergessen den Rock.“ Da waren die Leggins aufgekommen, und soweit sie ohne Rock oder langen Pullover getragen wurden, wirkte das als wäre die Strumpfhosenbande aus der Kita ausgebrochen.

Zu den Leggins kamen die Jeggins, und noch im letzten Herbst habe ich mich darüber gewundert, wie viele junge Mädchen und Frauen bei niedrigen Temperaturen mit Leggins und Kurzjacken herumlaufen. Plötzlich hatten sadistische Modemacher beschlossen, die Oberschenkellücke (thigh gap) bei Frauen zum Schönheitsideal zu erheben, und später wunderte ich mich noch mehr, dass Frauen eine Blasenentzündung riskieren, nur um auch im tiefen Winter ihre magersüchtige Oberschenkellücke vorzuzeigen. Ich will da gar nicht durchgucken können, vor allem nicht, wenn die tief stehende Sonne blendet.
leggins-thermoWärmt die Lücke – Foto: Trithemius

Derzeit beobachte ich eine alberne Ergänzung des Outfits. Zu Jeggins oder Leggins werden weiterhin Kurzjacken getragen, doch über den Hintern leckt die breite Zunge eines dünnen Oberteils, von dem man nicht glauben mag, dass es wärmt. Dieses lächerlich anzuschauende und disfunktionale Outfit verhindert zwar, dass mich die Sonne blendet, wenn sie unvermutet durch eine Oberschenkellücke lugt, beleidigt aber mein Auge und ich muss mich jedes Mal schütteln, wenn wieder eine vorbei stolziert, die sich so furchtbar angetruschelt hat. Vielleicht sollte ich wirklich aufhören, jungen Frauen nachzuschauen, denen der Modefimmel die Klugheit geraubt hat.

70 Kommentare zu “brain gap – Über Mode und ästhetische Katastrophen

    • Ich sehe einen Zusammenhang zwischen Bildung und der kritschen Haltung gegenüber Modetrends. Bei Mädchen und sehr jungen Frauen ist sicher mangelndes Bewusstsein und auch Gruppendruck im Spiel, wenn sie bereitwillig jedem Trend hinterherhecheln.

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          • genau das ist, was TCKs eben nicht mehr machen, Orte, Menschen einordnen aufgrund von Erfahrungen. Ich sehe dich für das, was Du bist, ohne dich einzuordnen oder zu vergleichen! Wahrscheinlich rätselhaft 😉

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            • Verstehe ich grad nicht, was vermutlich an meinem faulen Nachmittagskopf liegt. Wo habe ich dich eingeordnet? Ich wollte auf deine Offenbarung der modischen Vorlieben nur höflich reagieren. Und woher weißt du, was ich bin?

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              • Was Du bist, weiß ich nicht, versuche ich auch nicht einzuordnen.Wäre auch eine Anmaßung, das aufgrund einiger Texte zu tun! Und unhöflich sowieso;-)
                Ich meinte, man lernt, Dinge aufgrund von Erfahrungen einzuordnen, in Schablonen zu drücken! Davon sollte man sich langfristig befreien! TCKs müssen das zwangsläufig entwickeln, um glücklich zu werden! Thinking out of the box

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                  • Ich bezweifele allerdings, dass man im Leben zurechtkommt, ohne Kategorien zu bilden, beispielsweise um Gefahrensituationen rasch zu erkennen. Überdies ist Sprachbenutzung immer auch Kategorisierung.

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                    • Da hast Du absolut Recht. Ich habe eben erst Deinen Kommentar gelesen! Das meinte ich auch nicht. Mich beschäftigt seit gestern, was Du in meinen Blog geschrieben hast……“ich fühle mich nach sieben Jahren in Hannover noch nicht heimisch.“ das ist für mich ein Widerspruch in sich. Es kann doch gar nicht heimisch sein. So lange leben viele ATCKs gar nicht an einem Ort. Das meinte ich, Du siehst den Ort in Verbindung zu Deinen Erfahrungen und Vorstellungen, wie er auszusehen hätte. Und das ist meiner Meinung nach ungesund 😉

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                    • Es ist noch etwas anderes: In Aachen habe ich einen großen Freundeskreis, Familienmitglieder, Exkolleginnen und Kollegen. In Hannover ist mein Freundeskreis klein, und ich bin immer der Älteste in der Runde. Manchmal vermisse ich auch die Mentalität des Rheinländers. Der Hannoveraner ist freundlich, aber reserviert. Alle meine Kontakte hier sind Zugezogene.

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                    • und wieder vergleichst Du………Du solltest es getrennt sehen und sich entwickeln lassen. Es ist nicht vergleichbar, die Menschen sind anders, das sagst Du ja selbst und Du gibst der Sache und Deiner Zufriedenheit keine Chance, wenn Du vergleichst. ! Ein Franzose, Spanier, Kanadier oder Amerikaner lassen sich auch nicht mit einem Deutschen vergleichen!

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                    • Es ist nichts Falsches daran, dass ich meine Tochter und meine beiden Enkel vermisse. Außerdem bin ich eingermaßen glücklich in Hannover, die Stadt hat Vorzüge vor Aachen.

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                    • Was soll es bringen; Heimatgefühle anders zu definieren. Jedenfalls habe ich vor zwei Jahren eine Kur in Bad Godesberg gemacht. Die Sprache der Leute, die Ortsnamen auf den Busanzeigen, das Essen, die Luft, der Rhein, alles atmete Heimat, obwohl ich doch viel weiter nördlich herkomme. Ich beklage mich gar nicht. Schließlich war es meine freie Entscheidung, nach Hannover zu gehen. Aber ich weiß, wo ich hingehe, sollte ich nochmal umziehen.

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                    • Habe ich nicht angezweifelt, und habe dir auch nicht gesagt, wie du die Welt sehen solltest, liebe Ann, aber du sagst weiter oben, was ich soll. Das ist gewiss lieb gemeint, aber ich vertrags nicht gut.

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  1. Junge Frauen ziehen Dinge an, über deren Bezeichnung ich mir keine Gedanken mache. Manche davon sehen gut aus. Manche weniger. Egal was ich anziehe, es sieht nie gut aus. Klar, mit dem Abstand von ein paar Jahren betrachtet, sieht fast alles seltsam bis albern aus.

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  2. … antike Mimen hatten auch so Schuhe… – ja ja, Thema verfehlt…

    Genau – das Alter! Damals hat man versonnen die Schlüpferblümchen auf den Blümchenschlüpfern gezählt und nach wenigen Augenblicken ganzheitliche leibseelische Entspannung erreicht – heute traue ich mich manchmal nicht, einer Frau zu sagen, dass sie toll aussieht, weil das ja machistisch-reaktionär-frauenfreundlich sein könnte… Und dann noch zwischen den Schenkeln durchglotzen! Nee nee – wenn ich auf der Straße eine Bekannte treffe, stiere ich auf das nächste Kfz. und versuche, mir das Kennzeichen einzuprägen…

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  3. Das einzige, mir persönlich bekannte, weibliche Wesen mit einer Lücke zwischen den Oberschenkeln, ist meine Nichte. Sie ist acht. Die Lücke wird verschwinden, wenn sie zur Frau wird. Ich hoffe, der Trend ist bis dahin vorbei und die gerüstet für den Schwachsinn der noch kommen mag.

    Immer wieder interessant, wenn Männer über die Sünden und Trends der Frauenmode schreiben. Leggins werden zu Recht verteufelt. Vermutlich auch Ballerinas, wie mir meine männlichen Kollegen nicht müde werden zu sagen.

    Die Lächerlichkeit, jedem unvorteilhaften Trend zu folgen, finde ich bei jungen Mädchen und Ternagern, verzeihlich. Den übergewichtigen Frauen aber, möchte ich zu gerne aber im Vorbeigehen zuraunen: Schlemmen oder Leggins, meine Liebe. Du bist alt genug zu wissen, dass beides nicht geht.

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    • Mir scheint, du gibst mir Recht, liebe Mitzi. Was ich mich immer gefragt habe und nach deinem gestrigen Eintrag über den Kiehl´s Store gefragt habe: „Warum machen Frauen das alles mit, warum lassen sie sich so demütigen? Meine Münchener Freundin arbeitete bei einer dieser korrupten Frauenzeitschriften, wusste genau, wie da Meinung und Trends gemacht werden, um Anzeigenkunden zu gefallen, war auch eine intelligente Frau, aber sah sich trotzdem Germanys Next Topmodel an. Man könnte denken, die Emanzipation der Frau hätte nie stattgefunden.

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    • Weshalb bitte geht beides nicht? Ich meine, wenn Frau sich wohl fühlt geht vieles. Da spielt es dann keine Rolle, ob sie dem neusten Modetrend folgt, dem Trend einer Gruppe, eines Milieus oder einem (scheinbar) eigenem Stil. Es ist dabei auch völlig irrelevant, wessen ästehtische Werte sie damit bestärkt oder verletzt.

      Ich erinere gerade eine Szene vor Jahren, wenn nicht einem Jahrzehnt: 3 junge Männer zogen vor mir her. Sie trugen Käppis mit Schirm zur Seite und der Hosenbund hing knapp über den Knien, darüber weite schlacksige Sweetshirts. Viel zu große, dicke, fette Basketballschuhe mit offenen Schnürsenkeln umhüllten die Füße. Gerade als ich mich fragte, wieso diese schönen jungen Männer sich so entstellen müssen, überholten mich 2 Mädels. „Guck mal, wie süüüß die sind, besonders der in der MItte“… Das hatte was mit mir gemacht. Ich musste lachen, vor allem über mich 😉

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      • Ein schöne Szene für unterschiedlichen Geschmack.
        Du hast natürlich Recht, dass es anmaßend ist einer molligen Frau den Spaß an Leggins zu verderben. Deshalb sage ich es nicht laut.
        Ich habe nur schon zu oft gehört, wie sich Freundinnen oder Kolleginnen stundenlang darüber beschwerten, dass sie sich zu dick fühlten und gleichzeitig ohne Unterlass schlemmten. Das nervt mich.
        Aber dafür können die molligen Frauen in der bahn ja nichts. Insofern…es geht natürlich beides.

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        • Stell dir einmal vor, eine Frau würde im fFeundinnen- und Kolleginnenkreis sagen, ich mag meinen Körper so wie er ist…. gehört es nicht auch irgendwie zum guten Ton, sich als Frau immer zu (ein wenig) zu dick zu fühlen? Die einen trösten sich dann mit „Sahnetörtchen“, die anderen hungern sich fast zu Tode… Gut, das sind jetzt zwei Extreme des Grunddilemmas.

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          • Wenn ich mich mal einmischen darf. Mitzi hat ja schon darauf hingewiesen, dass die Oberschenkellücke eigentlich nur bei Mädchen normal ist. Der Schlankheitswahn gehört sicher auch zu den ästhetischen Katastrophen. Leider propagieren die Frauenzeitschriften ständig neue Diäten und vermitteln die Idee, Frau wäre zu dick. Immerzu soll die Frau an sich arbeiten, irgendwas verbessern, wohlgemerkt nur an ihrem Äußeren. Meiner Ansicht nach fehlt vielen Frauen ein Problembewusstsein, indem sie diese Zeitschriften kaufen und sich ständig verunsichern lassen. Ich glaube, dass ihr euch in dieser Einsicht argumentativ nahe seid.

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  4. Ich gebe dir Recht, dass das gedankenlose Nacheifern eines jeden Trends (der ganz klar von Medien aller Art erfunden oder doch zumindest unter das Volk gebracht wird) zu schrecklichen Anblicken in Fußgängerzonen führt und Frauen sicher nicht attraktiver macht. Und auch ich Frage mich, wie es dazu kommen konnte, das wir (Frauen) immer häufig vehement abstreiten, emanzipiert zu sein, weil wir es für unsexy halten. Wobei wir es sein sollten/müssen/sein wollen sollten oder müssen.
    Dein Frage nach dem warum, kann ich nur sehr persönlich antworten und meine eigene Antwort gefällt mir nicht. Aber gut. Ich glaube, der Dreh- und Angelpunkt ist nach wie vor, dass Frauen sich in Punkto Aussehen noch immer an dem orientieren, was sie als attraktiv für ihr Umfeld ansehen. Um dein Beispiel mit dem flattrigen Oberteil, dessen „Zunge“ sinnlos hinten flattert aufzunehmen….welchen Zweck hat es denn, in einem verdrehten Frauenhirn? Es verdeckt den Po. Der zu dick, zu unförmig oder zu klein ist. Und die kurze Jacke, die ungemütlich und kalt ist? Die soll ihn betonen, wenn er den gut in Schuss ist. Die Aussage vermeidlich emanzipierter Frauen, sich nur selbst gefallen zu wollen, ist schlicht weg gelogen. Unser Spiegel sind die Anderen. Im übrigen denke ich, dass es Männern nicht anders geht. Nur eben weniger bei der Optik. Sie haben andere verrückte Verhaltensweisen, die dem Wunsch zu gefallen entspringen.
    Beruhigend ist es aber doch, dass Frauen ab Mitte Dreißig meist einen ganz guten Mittelweg finden. Wir bekämpfen unsere Fältchen mit aller Macht, können uns aber – wie Ann gestern bemerkte – zugleich lachend beim Altern zusehen. Wir achten darauf nicht zu verwahrlosen und begreifen, dass wir einen thigh gap in diesem Leben nicht mehr erreichen werden, wissen aber wie wir nach einer langen Nacht trotzdem recht hübsch aussehen. Nicht für uns. Uns wären die Augenringe egal. Aber für den charmanten Mann, der am Hauptbahnhof immer in die U-Bahn einsteigt ;-).
    Oh Mist….was hattest du noch mal gefragt? Die Zusammenfassung: Wir wollen gefallen. .

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    • Ich danke dir sehr für die offenherzige Antwort! Es ist ja sehr erfreulich, dass ihr gefallen wollt. Fraglich ist jedoch wem eigentlich? Ist der charmante Mann, der am Hauptbaghnhof in die U-Bahn steigt wirklich so ein tumber Tor, dass er den Wert einer Frau an modischen Verdrehtheiten festmacht? Eine Russin, die auf Pömps über einen Schotterweg balancierte und nah dran war, sich die Knöchel zu brechen, sagte stolz: „Russische Frauen wissen, was Männern gefällt. Deutsche Frauen wissen das nicht.“ Wollen Frauen tatsächlich Männer, die nichts im Kopf haben, die ihre Tiernatur nicht soweit im Zaum halten können, dass sie nur solche Perversionen sexuell anziehend finden? Dann kriegt eben jede, was sie bestellt. Beruhigend ist ja, was du über die Frauen in den 30ern sagst. Das kann ich aus eigenem Erleben bestätigen. Zumindest die Einsicht war/ist da.

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    • Frauen verstehen? Was Frauen wollen, wissen wir schon aus Chaucers Canterbury Tales (1387). „Was ist es, was alle Frauen wünschen?“, soll der sich an einer Frau vergangen habende Ritter herausfinden, um seiner Strafe zu entgehen. Er bereist jahrelang die Fremde, findet aber die Antwort nicht. Da verrät ihm eine Frau, was es ist, was alle Frauen wünschen? Zu herrschen.

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        • Dachte ich mir, dass ich mich damit unbeliebt mache. Bitte verzeih, liebe Mitzi, aber es erklärt manch scheinbar irrationales Verhalten, so die Bereitschaft, sich selbst zu quälen, um den Mann becircen zu können. Man spricht nicht zu Unrecht von den weiblichen Waffen. Denen ist der Mann meistens unterlegen

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            • Da bin ich froh, liebe Mitzi. Ich hatte ja Geoffrey Chaucer zitiert, der im 14. Jahrhundert diesen Schwank aufgeschrieben hat. Was daran fasziniert, ist die Tatsache, dass es offenbar in der mündlicher Tradition schon länger Überlegungen zur Frage, „was will die Frau“ existieren, denn bevor sich eine Antwort manifestiert und ihre Form in einem Schwank findet, muss die Frage durch viele Köpfe gegangen sein. In diesem Sinne können wir von den Alten immer noch was lernen, denn die menschliche Natur hat sich seit der Antike kaum verändert.
              Danke für die schönen Herbstgrüße aus München, ich sende dir ebensolche aus dem Norden
              Jules.

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              • Hab nochmal darüber nachgedacht. Letztlich ist der Wunsch zu herrschen kein geschlechtspezifischer Wunsch. Die eingesetzten Mittel unterscheiden sich. Die der Frau sind subtiler. Daher wird im Schwank auf den verborgenen Wunsch aufmerksam gemacht. Dass der Mann herrschen will, ist so klar, dass es gar nicht betont werden muss. Dass er der Frau Gewalt angetan hat, ist schließlich der Anlass für alles.

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                • Ich dachte heute auch noch einmal über dieses Thema und das was ich dazu geschrieben habe nach. Es kann nicht stimmen, dass es nur dem Wunsch zu gefallen entspringt. Einiges ist quälend, aber zugleich liebe ich es. Hohe Schuhe oder die fantastische Creme, deren Preis schmerzt, die sich aber wunderbar anfühlt, nur um zu gefallen? Zu einfach.
                  Bei deinem Zitat von Chaucer stört mich wohl das Wort „herrschen“. Ich mag es nicht. Wobei zu bezirzen, zu beeinflussen und vorzutäuschen letztendlich dem gleichen Zweck dient. Es ist ein weites Feld…
                  Es grüßt dich Mitzi, die hohen Schuhe endlich abstreifend (in die Ecke schleudernd) und sich fragend, warum sie nicht in Ballerinas durch den Tag geschlurft ist.

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                  • Die Freude, sich zu schmücken und sich was Gutes zu tun, diesen Aspekt haben wir ganz vernachlässigt. Da steckt ja ein gestalterischer Wunsch hinter. Der äußert sich ja auch, wenn niemand in der Nähe ist, der es sieht. Wir sehen, es ist wie immer alles viel komplizierter und überhaupt alles ganz anders. 😉 Ich gebe zu, dass ich dich lieber in hohen Schuhen als in Ballerinas gesehen hätte.
                    Schönen Feierabend!

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  5. Ich glaube, eine Frau lernt mit der Zeit, was sie will, an Kleidung genauso wie vom Leben.(interessante Reihenfolge). Diese Trends im jungen Alter sind nur Teil der Selbstfindung. Man versucht über sich selbst genauso viel herauszufinden wie auch, wie man beim anderen Geschlecht ankommt! Und welchen Wert die Kleidung dann hat, liegt wohl auch am persönlichen Maßstab. Manche Menschen definieren später dann auch ihr Selbstwertgefühl durch Ihre Kleidung. Ob sie einen intelligenten Mann suchen, bezweifel ich!

    Und wie Männer denken, werde ich nie kapieren 😉

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    • Ich denke, Du bist auch noch eine Generation, die Junge sein konnte. Heutzutage wird es immer schwieriger, dem Rollenbild zu entsprechen und auch den Anforderungen. Die gesellschaftlichen Ansprüche sind sehr viel komplizierter geworden. Ich beneide die kleinen Jungs nicht, die heranwachsen! Die Gesellschaft hat sich sehr auf Frauen eingeschossen, vielleicht nicht so sehr in Deutschland, das braucht noch die Quote, aber in den USA fühlt sich schon so mancher Mann unterdrückt!

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  6. Ich wußte schon heut Nachmittag, als ich den Artikel laut lachend auf dem Smarty las, dass die Kommis eine Herausforderung an mein Zwerchfell werden…endlich hab ich mich nach unten gearbeitet, also in den Kommis und mit dem Lappi vor Lachen auf den Boden…
    Dasselbe Thema – also die thight gap hatten meine kleine Schwester und ich am WE – ihr frischangetrauter Gatte konnte damit so gar nix anfangen, wohl auch, weil wir einer Familie entstammen, in der sowas nicht vererbt wurde *pruuust
    Ich hab allein schon den Anfang des Artikels gefeiert, nicht nur, weil Du – als Mann (nicht sexistisch gemeint, sondern eher erstaunt) – die Modesünden wirklich wahrnimmst. Gerade mit der Hüfthose war das wirklich ein absolutes Drama. Und da bin ich dann auch auf die Sache mit den Heels gekommen – ganz intuitiv *grins. Ich würde auch gern mal mit Mitzi unterwegs sein und mitflüstern…
    Hatte ich erwähnt, dass ich diesen Artikel liebe ❤
    Schöne Träume – da blendet Dich hoffentlich auch keine Sonne und
    liebe Grüße
    Andrea

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    • Es freut mich, mit dem Text zu deiner Erheiterung beigetragen zu haben, liebe Andrea. Den ganzen Tag schlummerte er in meinem Blog, und ich war schon enttäuscht, dass kaum eine Frau sich zum Thema äußerte, so dass ich in einigermaßen schlechter Laune den Abendbummel gemacht und aufgeschrieben habe. Plötzlich brach da ein Kommentargewitter aus zwei Texten über mich herein, und ich hatte Mühe, all die Bälle zu parieren. Aber ich liebe Gewitter und Stürme erst recht, so dass ich eure Kommentare genossen habe. So ein Durcheinander von Gedanken – herrlich!
      In diesem SInne vielen Dank, dass du dich engagiert geäußert hast und gerne wieder.
      Lieben Gruß,
      Jules

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