Doodeln ohne Draht – Mitmachprojekt gegen das Verschwinden einer Kulturtechnik – (3.3)

Doodel-welt
„Alles kommt zu dem, der warten kann“, lautet ein chilenisches Sprichwort. Leider warte ich selten, obwohl ich mich in Geduld übe. Bei der Schnelllebigkeit von Blogbeiträgen hatte ich nach zwei Tagen keine weiteren Einsendungen mehr zum Doodle-Projekt erwartet. (Zum Aufruf)
Seit gestern sind mir allerdings neue Doodles aufgezeigt worden, von meinem jungen Freund Leisetöne, von la-mamma, mit der mich schon lange eine Blogfreundschaft verbindet, und von sugar, deren Strichmännchen aus blogtechnischen Gründen leider länger schon warten musste. Aus fremden Galaxien kommen zwei weitere Zugänge, toll gezeichnete Doodles von den Kollegen Wortmischer und Lo.

Unser Doodle-Kosmos zeigt jetzt, dass es nicht unbedingt auf virtuose Zeichenkunst ankommt. Jedes gezeichnete Männchen kommt mit einem höchst eigenen Charakter daher. Wie die handschriftliche Äußerung jedes Menschen individuell ist und keine Handschrift der anderen gleicht, haben Zeichnungen etwas Unverwechselbares. Es gibt soviel Durchgestyltes in unserer Welt, da tut es gut, ungeschönte Spuren von zeichnerischen Gesten zu sehen.

Heute morgen habe ich ein Doodle von tikerscherk hinzugefügt. Ich habe den Kopf ein wenig von den anderen Zeichnungen separiert, denn er zeigt an, dass hier eine neue Doodle-Generation aufsteigt, digitale Zeichnungen, mit dem Finger auf einem Tablet oder Smartphone erzeugt. Der digitale „Beschreibstoff“ Bildschirm ist neu, die Zeichentechnik jedoch ist uralt. Vermutlich steht am Anfang der Entwicklung die Zeichnung mit dem Finger in nassem Sand. Hinzugefügt ist jetzt auch das Doodle von Westendstories. Ich habe ein wenig vom Kontext der Zeichnung weggenommen, um sie einigermaßen in den Doodlekosmos einzupassen.

Viel Vergnügen beim Betrachten,
Trithemius

Übrigens macht es mir viel Arbeit, aus grauen Zeichnungen die Schwarzweiß-Zeichnung herauszuarbeiten. Es wäre sehr freundlich, mir kontrastreiche Doodles zu schicken, möglichst nur einzelne freistehende Figürchen.

Wie gehabt führt ein Klick auf die unten veröffentlichten Vorschaubilder zu den am Projekt beteiligten Blogs.

Mitzi
Manfred-Voita
ohneeinander
Sylvia-WaldfrauvidebitisJuckplotzmaranaLeisetöneSugarlamammaLoWortmischerwestendstoriesTikerscherk

20 Kommentare zu “Doodeln ohne Draht – Mitmachprojekt gegen das Verschwinden einer Kulturtechnik – (3.3)

  1. Pingback: Der Eine | kreuzberg süd-ost

    • Hallo, danke für den Hinweis auf deine gekonnte Zeichnung. Du fragst mit Recht, ob’s überhaupt ein Doodle ist. Der Vergleich mit den gekritzelten Einsendungen besagt eigentlich das Gegenteil.Es wäre nicht ganz fair, deine virtuose Zeichnung neben die hingekritzelten Männchen zu stellen, wodurch die alle verblassen. Also sei mir bitte nicht böse, wenn ich sie nicht in den Doodlekosmos einmontiere.
      Beste Grüße,
      Jules

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